Unser Gebet

1. Timotheus 2,1

«Ich ermahne nun vor allen Dingen, dass Flehen, Gebete, Fürbitten, Danksagungen getan werden für alle Menschen» (1. Tim 2,1).

Im 1. Timotheus-Brief gibt der Apostel Paulus, geleitet durch den Heiligen Geist, dem jungen Timotheus und uns Anweisungen für unser Verhalten im Haus Gottes, das die Versammlung des lebendigen Gottes ist. Das Gebet nimmt dabei den ersten Platz ein. Das geistliche Haus Gottes auf dieser Erde, zu dem jeder wahre Gläubige gehört, soll ein Bethaus sein, wo für alle Menschen gebetet wird. Tun wir es?

Paulus erwähnt vier Arten:

Flehen

Flehen bedeutet dabei ein eindringliches Rufen, bei dem aufgrund der Wichtigkeit und dringenden Notwendigkeit der Sache unser ganzer Mensch mitbeteiligt ist. Sollten angesichts der grossen Nöte und Bedürfnisse in den Familien, unter den Gläubigen, in den örtlichen Versammlungen und in der Welt unsere lauen Gebete nicht oft ein Flehen sein?

Gebete

Das Gebet ist der Ausdruck unserer völligen Abhängigkeit von Gott. Es beinhaltet alle unsere Wünsche, Bedürfnisse und täglichen Bitten. Gott möchte, dass wir nichts als selbstverständlich hinnehmen und nichts in eigener Kraft zu erreichen suchen, sondern alles von Ihm erbitten.

  • Mit Sorgen und mit Grämen
    und mit selbsteigner Pein
    lässt Gott sich gar nichts nehmen,
    es muss erbeten sein.

Fürbitten

Die Fürbitten setzen voraus, dass wir freimütig mit Gott reden können. Durch das Erlösungswerk des Herrn Jesus sind wir zu Kindern Gottes gemacht, die Gott ihren Vater nennen dürfen. Dieser freie Umgang mit Gott wird jedoch durch ungerichtete Sünden in unserem Leben gestört. Wenn unsere Gemeinschaft mit dem Vater unterbrochen ist, können wir auch nicht für einen anderen bitten. Seien wir also auf der Hut! – Fürbitten heisst daher, sich für andere bei Gott verwenden, wie der Herr Jesus es in vollkommener Weise für uns tut (Heb 7,25).

Danksagungen

Wie wichtig ist die vierte Kategorie: das Danken. Wofür danken wir Gott? Für die wunderbare Erlösung, die Er uns um den höchsten Preis erworben hat? Für die Erhörungen unserer Bitten? Für die gnädige Fürsorge und tägliche Durchhilfe unseres Gottes und Vaters? Für die lieben Mitgeschwister, die uns ermuntern und uns die Lasten tragen helfen? Für die vielen Menschen, die freundlich zu uns sind? Für die äusseren guten Umstände: für Regen und Sonnenschein, für gute Ernten, für Verdienstmöglichkeiten, für Ruhe und Ordnung im Land, für Glaubens- und Gewissensfreiheit? Danken wir nicht oft zu wenig?

Viele Menschen haben das Beten verlernt. Sie haben längst aufgehört, ihrem Schöpfer für alles Gute zu danken. Darum lasst uns in keiner Weise müde werden, sondern umso eifriger sein im Gebet. So dürfen wir es auch für die tun, die besonders das Danken vernachlässigen.