Der Weg der Absonderung

Gott ist heilig, d.h. absolut getrennt von jeder Art des Bösen (1. Joh 1,5; Hab 1,13). Aufgrund des Opfers des Herrn Jesus am Kreuz ist auch jeder Erlöste, was seine Stellung betrifft, heilig und damit passend für Gottes Gegenwart (Heb 10,10; 2,11). Nun fordert Gott uns, seine Kinder, auch zu praktischer Heiligkeit auf (1. Pet 1,16). Er möchte, dass wir uns in unserem Leben von allem Bösen trennen.

Wir finden im Neuen Testament drei Stellen, die zur Absonderung auffordern. Den Weg der Absonderung zu gehen, heisst nun, alle drei Hinweise zu beachten und praktisch danach zu handeln.

2. Korinther 6,14 – 7,1

Nachdem der Heilige Geist klargemacht hat, dass es zwischen einem Gläubigen und einem Ungläubigen in keiner Hinsicht irgendeine Gemeinschaft geben kann, lesen wir dann:

«Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt Unreines nicht an, und ich werde euch aufnehmen; und ich werde euch zum Vater sein, und ihr werdet mir zu Söhnen und Töchtern sein, spricht der Herr, der Allmächtige.»

Hier haben wir die Absonderung als Voraussetzung für die Gemeinschaft mit Gott, dem Vater. Ein Kind Gottes, das in seinem Leben weiterhin Gemeinschaft mit Ungläubigen oder mit der Welt, dem System der ungläubigen Menschen, pflegt, wird nie wirklich die Freude kennen lernen, ein Kind des himmlischen Vaters zu sein.

Hebräer 13,13-15

Der Schreiber des Hebräer-Briefs forderte die gläubigen Briefempfänger auf, aus dem «Lager» hinauszugehen. Er meinte damit, dass sie sich vom Judentum trennen sollten, zu dem sie abstammungsmässig gehörten, das aber den Herrn Jesus hinaus gestossen und ans Kreuz gebracht hatte. Für uns bedeutet diese Aufforderung, uns vom «christlichen Lager» zu trennen. Was ist damit gemeint? Das christliche Lager ist überall da, wo man ein Bekenntnis, einen Namen, eine kirchliche Form, aber kein Herz für den Herrn Jesus hat, also da, wo Er nicht den ersten Platz hat, sondern höchstens noch am Rand geduldet wird.

Die Trennung oder Absonderung von den Kirchensystemen ist notwendig, um Gott wahre Anbetung darbringen zu können. Das, wonach Gottes Herz sich sehnt – die Antwort erlöster Herzen auf seine grosse Liebe –, kann und wird Ihm da nicht gebracht werden, wo keine klare Absonderung praktiziert wird!

2. Timotheus 2,19-22

In diesem Brief, der besonders für die Endzeit geschrieben worden ist, in der wir leben, beschreibt der Heilige Geist durch den Apostel Paulus das christliche Zeugnis als ein grosses Haus mit vielen Gefässen. Dabei fordert Er uns auf, uns von den Gefässen zur Unehre zu reinigen oder abzusondern, um ein Gefäss zur Ehre zu sein, nützlich dem Hausherrn. Ein Gefäss zur Unehre ist jemand, der etwas tut oder festhält, das Gott in seinem Wort klar verurteilt.

Die Absonderung steht hier als Voraussetzung zu wahrem Dienst für den Herrn. Diese Absonderung kann also soweit führen, dass ein Gläubiger sich sogar von einem anderen Gläubigen trennen muss, wenn dieser bestimmte Dinge, die im Widerspruch zu Gottes Wort sind, nicht aufgeben will. Eine solche Trennung ist immer äusserst schmerzlich, und doch ist sie erforderlich, wenn wir unserem Herrn nützlich sein möchten.

Der Weg der Absonderung ist kein einfacher. Sind wir bereit, ihn um des Herrn willen zu gehen?