Der neue Mensch

2. Korinther 5,17

Wenn ein Mensch zum Glauben an den Erlöser kommt, empfängt er von Gott neues Leben. Er wird ein neuer Mensch. Gott betrachtet das, was er vor seiner Bekehrung war, als abgeschlossen. Sein alter Mensch hat am Kreuz, wo der Herr Jesus für ihn gestorben ist, sein Ende gefunden. «Wenn jemand in Christus ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden» (2. Kor 5,17).

Glaubende sind also neue Menschen und sollen auch als solche leben, obwohl sie die Wurzel der Sünde noch in sich haben. Sowohl in Epheser 4,24 als auch in Kolosser 3,10, wo vom neuen Menschen die Rede ist, heisst es, dass wir den neuen Menschen angezogen haben. Wir haben ihn wie ein neues Kleid oder besser gesagt, wie ein uns geschenktes neues Wesen angezogen.

Das Wesen des neuen Menschen sehen wir im Leben des Herrn Jesus. Wie vieles können wir von Ihm lernen! Im Gegensatz zu Adam und seinen Nachkommen wird Er «der zweite Mensch vom Himmel» genannt. Er lebte hier als himmlischer Fremdling. Sein Ursprung und sein Ziel war der Himmel, wo Er jetzt als Mensch weilt. Deshalb werden wir als Glaubende aufgefordert: «Sucht, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. Sinnt auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist» (Kol 3,1.2). Unser Verhalten, unsere Entscheidungen, unsere Tätigkeiten, unsere zwischenmenschlichen Beziehungen, ja, unser ganzes Leben sollte davon geprägt sein, dass wir Himmelsbürger sind.

Im Weiteren stellt sich der Herr Jesus als Lehrmeister vor, wenn Er sagt: «Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig» (Mt 11,29). Das Joch spricht von der völligen Unterwerfung unter den Willen Gottes, des Vaters. Gehorsam gegenüber Gott und seinem Wort sowie Sanftmut und Demut sind also weitere Wesenszüge des neuen Menschen. Lasst uns diese von unserem Herrn lernen.

Er war mit der erklärten Absicht, immer und in jeder Situation den Willen Gottes zu tun, als Mensch auf diese Erde gekommen. Er hatte nicht einen Gedanken oder einen Wunsch, der nicht in völliger Übereinstimmung mit dem Willen des Vaters gestanden hätte. O dass auch wir immer von Herzen sagen könnten: «Dein Wille, Herr, geschehe!»

Im Blick auf seine Sanftmut und Demut können wir wohl sagen: Nie war Er beleidigt. Er nahm keinen Anstoss und ärgerte sich nie. Aber Er erregte auch keinen berechtigten Anstoss.