Jeduthun

1. Chronika 25,1-5

Der Mann, der im Alten Testament diesen Namen trug, vertonte die drei Psalmen 39; 62 und 77. Sein Name bedeutet: Der da lobt.

Was berichtet uns die Heilige Schrift über ihn und seine Familie?

In 1. Chronika 25,1-5 werden die drei Vorsänger Asaph, Heman und Jeduthun und ihre Söhne genannt. Sie wurden von König David und den Obersten des Heeres zum Dienst berufen. Die sechs Söhne Jeduthuns werden einzeln mit Namen erwähnt: Gedalja, Zeri, Jesaja, Haschabja, Mattitja, Simei.

Etwa 300 Jahre später unter König Hiskia finden wir Nachkommen Jeduthuns, die u.a. damit beschäftigt waren, das Haus Gottes zu reinigen, damit dort der Gottesdienst wieder ausgeübt werden konnte (2. Chr 29,14.15). Während des geistlichen Niedergangs des Volkes war der Tempel des HERRN verunehrt worden. König Ahas, der Vater von Hiskia, hatte sogar die Türen des Hauses Gottes geschlossen, so dass der Gottesdienst vollständig aufhörte (2. Chr 28,24; 29,6.7).

Unter der Regierung Josias, des letzten gottesfürchtigen Königs in Juda, werden Jeduthun und seine Nachkommen nochmals erwähnt (2. Chr 35,15).

Worin bestanden seine Aufgaben als «Lobsingender»?

In 2. Chronika 35,15 wird Jeduthun als «Seher» des Königs bezeichnet. In 1. Samuel 9,9 heisst es: «Den, der heutzutage der Prophet heisst, nannte man früher den Seher.» Daraus lässt sich ableiten, dass Jeduthun mit seinen Gesängen prophetische Dienste leistete. Das wird dadurch unterstrichen, dass es in 1. Chronika 25,3 von Jeduthun heisst: «der weissagte, um den HERRN zu preisen», oder wie es die Fussnote wiedergibt: «der sang, getrieben durch den Geist Gottes.»

Der Seher musste eine Sicht für göttliche Gebote haben, aber zugleich auch die Bedürfnisse des Volkes sehen und berücksichtigen können.

Welche Ergebnisse finden wir bei den von ihm vertonten drei Psalmen?

In Psalm 39 sehen wir David in seinem Schmerz erregt, als er seine Vergänglichkeit und seine kurze Lebensdauer sah. Und doch bemerken wir in diesem Psalm seinen Glaubensblick zum HERRN. So sagt er in Vers 8: «Und nun, worauf harre ich, Herr? Meine Hoffnung ist auf dich!»

In Psalm 62 drückt er tief empfundene Bedrängnis aus, die er während seines Lebens vonseiten Sauls und anderer Menschen erfahren musste. Da er aber auf Gott vertraute und sagen konnte: «Von ihm kommt meine Erwartung», wusste er sich in der Obhut Gottes. «Der Fels meiner Stärke, meine Zuflucht, ist in Gott» (V. 6.8).

David war derart in Gott gestärkt, dass er andere ermutigen konnte: «Vertraut auf ihn allezeit, o Volk! Schüttet euer Herz vor ihm aus! Gott ist unsere Zuflucht» (V. 9). Welch eine Ermunterung ist uns doch auch dieser Psalm!

Der 77. Psalm ist von Asaph verfasst. Sein Name bedeutet: Sammler. Wenn wir uns diesen Psalm näher ansehen, bekommen wir den Eindruck, dass Asaph in keiner guten, man könnte sogar sagen, in kranker Gemütsverfassung war und an falscher Stelle «sammelte». In der ersten Hälfte des Psalms fällt uns das häufig vorkommende «ich» auf.

Wenn wir uns mit uns selbst beschäftigen, zieht uns dies nur nach unten. Sobald wir uns jedoch wie Asaph endlich mit den Taten des HERRN beschäftigen, werden wir wieder frohen Mutes. «Der Jahre der Rechten des Höchsten will ich gedenken, der Taten des Jah; denn deiner Wunder von alters her will ich gedenken» (V. 11.12).

Schliesslich erkennt Asaph, dass die Weichen im Heiligtum gestellt werden: «Gott, dein Weg ist im Heiligtum!» (V. 14). Und wenn unsere Wege durch Übungen unklar erscheinen, weil der Weg Gottes mit uns durch das Meer geht (V. 20), dann dürfen wir daran denken, dass der Herr dennoch seine Herde leitet: «Du hast dein Volk wie eine Herde durch die Hand Moses und Aarons geleitet» (V. 21).