Gottes Füsse (3)

Psalm 8,5-7; Hebräer 2,5-9

D) Die Füsse des Christus in der Fülle der Zeiten

1) Christus, der Erbe aller Dinge

«Was ist der Mensch (Enos), dass du seiner gedenkst, und des Menschen Sohn (Ben Adam), dass du auf ihn acht hast?» Adam bedeutet Mensch und ist vom Wort für Staub der Erde hergeleitet. Adam ist also die Bezeichnung für Erstgeborener. Der Name seines Enkels, Enos, bedeutet schwacher, hinfälliger Mensch. Der Herr Jesus, der ewige Sohn Gottes, hat sich so sehr erniedrigt, dass Er Mensch wurde. Er war Mensch wie wir, ausgenommen die Sünde. Wegen des Leidens des Todes wurde Er sogar unter die Engel erniedrigt, denn Engel können nicht sterben. Wir Menschen haben Ihn wegen seiner Niedrigkeit und Schwachheit für nichts geachtet. Doch Gott hat am Werk dieses einen Menschen, des Menschen Christus Jesus, sein ganzes Wohlgefallen gefunden. Deshalb hat Er Ihn erhöht über die Werke seiner Hände. Die Zeit, da alles seinen Füssen unterworfen wird, liegt noch in der Zukunft. Doch der Tag kommt, da Gott Ihm als dem Erben die Herrschaft über die ganze Schöpfung anvertrauen wird.

2) Seine Feinde als Schemel seiner Füsse

«Der HERR sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel für deine Füsse!» (Ps 110,1). Diese Stelle, die der Herr selbst zitiert hat, kündet Ihn als Den an, der Er wirklich ist: Nicht nur der Sohn Davids, sondern auch sein Herr, der Sohn Gottes selbst. Er hat sich so tief erniedrigt, dass seine Feinde Ihn für nichts geachtet haben. Deshalb wird Gott vor aller Welt offenbaren, wer dieser «von jedermann Verachtete» wirklich ist. Er hat Ihm schon jetzt den Platz zu seiner Rechten gegeben. Bald kommt der Tag, da Gott alle seine Feinde als Schemel für seine Füsse hinlegen wird. Jedes Knie wird sich vor Ihm beugen und Ihn als Herrn anerkennen müssen.

3) Seine Füsse auf dem Ölberg

Wann wird dies sein? Jetzt sehen wir Ihm noch nicht alles unterworfen (Heb 2,8). Nach der Drangsal Jakobs wird sein Tag kommen, der Tag des HERRN, an dem Er seine Herrschaft antreten wird.

Wie wird dies geschehen? «Siehe, ein Tag kommt für den HERRN», da Er erscheinen wird. Jedes Auge wird Ihn sehen. «Der HERR wird ausziehen» zum Streit gegen seine Feinde. «Und seine Füsse werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen.» Dadurch erhebt Er Besitzanspruch auf das Land und auf die ganze Erde, denn sein ist das Land. Er, der HERR der Heerscharen muss als König herrschen (Sach 14,16). Alle Nationen werden Ihn anbeten.

4) Anerkennung seiner Regierung

«Erhebt den HERRN, unseren Gott, und fallt nieder vor dem Schemel seiner Füsse! Heilig ist er» (Ps 99,5). Der Herr Jesus wird der Welt den Beweis erbringen, dass Er als erster und einziger Herrscher Recht und Gerechtigkeit üben wird. Das soll auch öffentlich anerkannt werden. Alle Nationen werden niederfallen vor dem Schemel seiner Füsse. Durch diese Ehrbezeugung stellen sich die Menschen endlich an den ihnen gebührenden Platz. Nie soll vergessen werden, wie sehr wir Menschen den Sohn Gottes verkannt haben!

«Gedenke, HERR, dem David all seine Mühsal» Ps 132,1). Als Antwort sagt der gläubige Überrest: «Lasst uns in seine Wohnungen gehen, vor dem Schemel seiner Füsse niederfallen!» (Ps 132,7). Zion wird der Ort sein, wo Er thronen und wohnen wird. Der Thron spricht von der Ihm zustehenden Herrschaft. Seine Wohnung bedeutet den Ort, wo Er seinen Namen ruhen lässt und Ihm priesterlich gedient wird.

5) Er macht die Stätte seiner Füsse herrlich

«Die Herrlichkeit des Libanon wird zu dir kommen, Zypresse, Platane und Buchsbaum miteinander, um die Stätte meines Heiligtums zu schmücken; und ich werde herrlich machen die Stätte meiner Füsse. Und gebeugt werden zu dir kommen die Kinder deiner Bedrücker, und alle deine Schmäher werden niederfallen zu deinen Fusssohlen; und sie werden dich nennen: Stadt des HERRN, Zion des Heiligen Israels» (Jes 60,13.14).

Der Herr Jesus wird seine Herrlichkeit offenbaren. Die Nationen, vorab die Grossen, Hohen und Edlen, werden kommen, um die Stätte seiner Füsse herrlich zu machen. Alle Menschen werden dazu beitragen, Ihn zu ehren. Solche, die Schmäher waren, werden niederfallen vor den Sohlen seiner Füsse. Sie werden anerkennen müssen, wie umfassend die Auswirkungen der Regierung dieses Einen sind: Frieden, Gerechtigkeit, Heil, Ruhm und ewiges Licht sind die Merkmale der Stadt des grossen Königs.

Wahrer Friede ist nicht einfach Abwesenheit von Krieg und Gewalt, sondern friedliches Zusammenleben der Völker, das Er bewirkt. Wie viele Menschen sind heute benachteiligt und werden ungerecht behandelt. Wie sehr werden Gottes Rechte verkannt. Dann werden Menschen und Tiere ihr Teil, und vor allem der Herr seine Rechte bekommen. Wie viele Wunden wird die Drangsalszeit beim gläubigen Überrest hinterlassen haben! Der Herr wird sie heilen. Die Geschichte der Menschheit hat nichts Ruhmvolles für Gott hervorgebracht. Die Verwaltung des Herrn Jesus wird für Gott zum Ruhm sein. In Ägypten war es finster, und in der Welt ist es heute noch moralisch finster. Im Reich des Sohnes des Menschen aber wird Licht sein (Jes 60,15-22).

6) Seine Füsse gleich glänzendem Kupfer, als glühten sie im Ofen

Wenn der Geist Gottes den Einen vorstellt, der gleich dem Sohn des Menschen ist, dann zeigt Er Ihn «mit Füssen gleich glänzenden: Kupfer; als glühten sie im Ofen (Off 1,15). Der Herr Jesus übt sein Amt als der Richter nicht als Sohn Gottes aus, sondern als Mensch, der in allem versucht worden ist wie wir (Apg 17,30.31). Es sind die gleichen Füsse, die uns die Botschaft des Friedens gebracht haben, die wir aber durchgraben haben. Das glühende Kupfer symbolisiert die prüfende Heiligkeit Gottes, die Er zuerst bei seinem Haus anwendet (1. Pet 4,17). Doch am Ende der Tage wird Er Gericht ausüben durch das Treten der Kelter des Weines des Grimmes des Zornes Gottes, des Allmächtigen (Off 19,15). Welch eine ernste, schreckliche Stunde für alle, die der guten Botschaft des Evangeliums nicht geglaubt haben und sein Wort sogar mit Füssen getreten haben (Heb 10,29)!

7) Er muss herrschen, auch über den Tod

Der Herr Jesus muss herrschen, bis alle seine Feinde unter seine Füsse gelegt sind (1. Kor 15,25). Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob wir freiwillig uns zu seinen Füssen beugen, oder ob jemand als Feind Gottes unter seine Füsse gelegt wird. Nebst Menschen und Völkern hat der Herr Jesus noch einen Feind: den Tod. Er wird der letzte Feind genannt. Er hat ihn vor 2000 Jahren besiegt. Am Ende des Tausendjährigen Reiches wird Er ihn wegtun. «Denn alles hat er (Gott) seinen Füssen unterworfen.» Durch die Sünde des ersten Menschen ist der Tod in die Welt gekommen. Bis zur Stunde ist der Tod nicht allein ein Feind des Herrn Jesus, sondern für die ungläubigen Menschen der «König der Schrecken» (Hiob 18,14). Auch als Gläubige kennen wir noch das Tal des Todesschattens, aber auch den Hirten, von dem jeder Erlöste persönlich sagen kann: «Du bist bei mir.» Wie herrlich wird der Tag sein, an dem der Tod weggetan sein wird!

So ist dem Herrn Jesus Christus alles unterworfen: «Und er (Gott) setzte ihn zu seiner Rechten in den himmlischen Örtern über jedes Fürstentum und jede Gewalt und Kraft und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird, nicht allein in diesem Zeitalter, sondern auch in dem zukünftigen, und hat alles seinen Füssen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Versammlung gegeben, die sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt» (Eph 1,20-23). Welch einzigartige und herrliche Stellung nimmt der Herr Jesus ein! Welch wunderbarer Platz gehört seiner Braut! Sie ist nicht seinen Füssen unterworfen, sondern ruht an seinem Herzen.