Was sagt Gott zu meinem Leben?

Gottes Wort ist sehr präzise und beschreibt viele Menschen in ihren persönlichen Lebenssituationen. Dabei wird bei einigen das Augenmerk auf ein besonderes Detail, eine spezielle Verhaltensweise in ihrem Leben oder eine Einzigartigkeit in ihrer Beziehung zu Gott gelenkt. Da es Gott selbst ist, der dies tut, ist es nützlich und wertvoll, sich diese besonderen positiven Merkmale, die nur bei einem Menschen im Wort Gottes genannt werden, etwas genauer anzusehen. Im Folgenden sind diese Merkmale kursiv gedruckt.

Abraham

Nur er wird in der Bibel Freund Gottes genannt, weil er glaubte und gehorchte, ohne zu zweifeln (Jak 2,23). Die besondere Nähe, die er zu Gott hatte, wird mehrfach bezeugt (2. Chr 20,7; Jes 41,8). In Johannes 15,14 bezeichnet der Herr diejenigen als «seine Freunde», die das tun, was Er gebietet. Daran sehen wir, wie sehr unser Gott es wertschätzt, wenn wir bedingungslos im Gehorsam seinen Willen tun und Ihm vertrauen. Abraham ging so weit, dass er frühmorgens aufstand, um an den Ort zu gehen, den Gott bezeichnet hatte, um dort nach dem Auftrag des HERRN seinen verheissenen Sohn zu opfern.

Mose

Er war ein Prophet Gottes und nur von ihm wird gesagt, dass Gott mit ihm von Angesicht zu Angesicht redete, wie ein Mann mit seinem Freund redet (2. Mo 33,11; 5. Mo 34,10).

40 Jahre war Mose in der speziellen Schule Gottes, als er die Schafe hinter der Wüste weidete. Dann bekam er mit ca. 80 Jahren von Gott den Auftrag, das Volk Israel aus Ägypten zu führen.

In Psalm 90,10 spricht Mose davon, dass das Leben des Menschen 70 Jahre währt, und wenn es hoch kommt auch 80 Jahre. Genau in diesem Alter bekam er die gewaltige Aufgabe von Gott, vor den Pharao zu treten, um den Auszug Israels vorzubereiten.

Im Verlauf der dann folgenden 40 Jahre trat er immer wieder vor Gott für das Volk ein. Selbst das Angebot des HERRN, ihn selbst anstelle des Volkes zu einer grossen Nation zu machen, nahm er nicht an. Er ging so weit, dass er sogar bereit war, sich aus dem Buch Gottes stellvertretend für das Volk auslöschen zu lassen. Gott stellt ihm das Zeugnis aus, dass er sehr sanftmütig war, mehr als alle Menschen, die auf dem Erdboden waren (4. Mo 12,3).

Ausserdem sagt Gott, dass Er mit Mose von Mund zu Mund und deutlich und nicht in Rätseln redet (4. Mo 12,8). Es war der unerschütterliche Glaube Moses, der ihn standhaft aushalten liess, als sähe er den Unsichtbaren. Seine Treue im Werk des Gottes Israels wurde vom HERRN belohnt, indem Er diese besondere Nähe zu Mose pflegte.

Josua und Kaleb

Diese zwei Männer gehörten zu den zwölf Kundschaftern, die auf Geheiss von Mose das verheissene Land besehen hatten. Alle kamen mit der einstimmigen Aussage zurück, dass das Land, in das Mose sie gesandt hatte, wirklich von Milch und Honig floss (4. Mo 13,27).

Dieses wunderbare Land konnten sie mit eigenen Augen sehen und davon berichten. Doch neben dieser guten Nachricht über die Qualität dieses Landes berichteten sie über die mächtigen Bewohner, die dort ansässig waren, und ihre befestigten Städte.

Zehn Kundschafter entmutigten aber das Volk durch ihre Erzählungen so sehr, dass die ganze Gemeinde Josua und Kaleb steinigen wollte. Diese beiden Glaubensmänner hatten nämlich eindeutig Stellung bezogen und gesagt: «Wenn der HERR Gefallen an uns hat, so wird er uns in dieses Land bringen und es uns geben, ein Land, das von Milch und Honig fliesst» (4. Mo 14,8).

Der Unglaube und die Auflehnung gegen Gott hatten ein ernstes Gericht zur Folge. Bis auf Josua und Kaleb durfte keiner der erwachsenen Israeliten in das verheissene Land. Von diesen beiden Männern sagt Gott in seinem Wort, dass sie Ihm völlig nachgefolgt sind (4. Mo 32,12).

Es ist wunderbar zu sehen, wie Gott sich zu denen bekennt und sie belohnt, die Ihm vertrauen, Ihn fürchten und Ihm völlig – mit ungeteiltem Herzen – nachfolgen.

David

Von ihm lesen wir zweimal im Wort Gottes, dass er ein Mann nach dem Herzen Gottes war (Apg 13,22; 1. Sam 13,14). Was zeichnete denn David so besonders aus, dass Gott ihn mit diesen Worten beschreibt? Es war sein bedingungsloses Vertrauen in seinen Gott und seine daraus resultierenden Taten. Denken wir nur an den Kampf gegen Goliath! Dort sagt David vor dem Angriff zu seinem Gegner: «Ich aber komme zu dir im Namen des HERRN der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast» (1. Sam 17,45).

Trotz der Fehltritte in seinem Leben wandte er sich immer wieder in Reue und Buße an seinen Gott. Weil er seine Sünden bekannte und sich demütigte, vergab Gott ihm.

Hiskia

25 Jahre war er alt, als er König über Juda wurde. Von ihm heisst es sowohl in 2. Könige 18,3 als auch in 2. Chronika 29,2, dass er tat was recht war in den Augen des HERRN. Sein Vater war ein gottloser Mann und es war wohl der Einfluss seiner Mutter Abija, deren Name «mein Vater ist Gott» bedeutet, der Hiskia auf den rechten Weg leitete. Konsequent setzte er sich für die Anordnungen Gottes ein. Er tat die Höhen weg, zerschlug die Bildsäulen, rottete die Aschera aus und zertrümmerte die Schlange aus Kupfer, die Mose einst gemacht hatte und der nun geräuchert wurde (2. Kön 18,4). Über diese entschiedene Haltung gegen das Böse und die segensreichen Folgen, die sich daraus ergaben, wird uns in 2. Chronika 29 – 31 ausführlich berichtet. Daran können wir erkennen, welchen Wert Gott diesen konsequenten Glaubenstaten beimisst.

Auffallend ist, dass Gottes Wort bei Hiskia nie von Glauben, sondern von Vertrauen spricht. Auch in Hebräer 11, wo viele Glaubenshelden genannt werden, finden wir seinen Namen nicht. «Er vertraute auf den HERRN, den Gott Israels; und nach ihm ist seinesgleichen nicht gewesen unter allen Königen von Juda noch unter denen, die vor ihm waren» (2. Kön 18,5).

Glauben ist das Für-wahr-Halten der Aussprüche Gottes. Vertrauen geht jedoch darüber hinaus. Zum überzeugten Für-wahr-Halten der Aussprüche Gottes kommt das tiefe Empfinden hinzu, dass Gott mein Bestes will und unverbrüchlich zu den Zusagen seines Wortes steht.

Josia

Er war erst acht Jahre alt, als er König wurde. Obwohl sein Vater ein gottloser Mann und kein gutes Vorbild war, begann Josia Gott zu suchen. Er führte ein Gott wohlgefälliges Leben und kehrte zum HERRN um. Gott bezeugt von Josia, dass vor und nach ihm kein König mit seinem ganzen Herzen, mit seiner ganzen Seele und seiner ganzen Kraft zum Gesetz Moses umgekehrt wäre (2. Kön 23,25). Ein wunderbares Zeugnis für einen Gläubigen, der sich in seinem Leben nach den Gedanken Gottes ausrichtet.

Daniel

Als junger Mann wurde er gefangen ins Exil nach Babel weggeführt. Mit seinen drei Freunden bekannte er sich mutig zu dem, was er als treuer Israelit aus den Geboten Gottes gelernt hatte. Gott seinerseits bekannte sich in den verschiedensten Lebenssituationen zu Daniel und seinen Freunden. In Hesekiel 14,20 wird Daniel als gerecht bezeichnet und in Daniel 9,23 und 10,11 sagt Gott zu ihm: «Du bist ein Vielgeliebter», bzw.: «Du vielgeliebter Mann.» Da, wo Gott ihn hingeführt hatte, harrte er aus und stand treu seinen Mann. Dabei ging er keine Kompromisse ein, obwohl es öfter so aussah, als würde ihn dieses kompromisslose Ausrichten nach Gottes Gedanken das Leben kosten. Das, was Gott in Sprüche 8,17 durch Salomo aufschreiben liess, trifft wohl ganz besonders auf Daniel zu: «Ich liebe, die mich lieben; und die mich früh suchen, werden mich finden.»

Der Jünger Johannes

Mit Johannes verhält es sich ähnlich wie mit Daniel. Fünfmal nennt er sich in seinem Evangelium «den Jünger, den Jesus liebte» (Joh 13,23; 19,26; 20,2; 21,7.20). Wenn man diese Stellen liest, könnte man zunächst den Eindruck bekommen, als hätte der Herr Johannes mehr geliebt als die anderen Jünger. Bei genauerem Hinsehen wird jedoch deutlich, dass Johannes der Jünger war, der sich besonders in der Nähe des Herrn aufhielt. Er war es, der sich an die Brust Jesu lehnte und den Petrus beauftragte den Herrn zu fragen, wer Ihn überliefern würde (Joh 13,24.25). Das heisst: Der Herr liebte ihn nicht mehr als die anderen Jünger. Johannes genoss jedoch die Liebe seines Meisters mehr als sie. Darum vertraute der Herr ihm vom Kreuz herab seine Mutter an, die Johannes sofort zu sich nahm und versorgte.

Dorkas

In Joppe gab es eine Schwester mit Namen Dorkas, was so viel wie «Gazelle» bedeutet. Sie war reich an guten Werken und Almosen (Apg 9,36). Als sie starb, traten alle ansässigen Witwen zu Petrus, um ihm die Kleider zu zeigen, die Dorkas angefertigt hatte. Sie war schnell wie eine Gazelle und hatte den Witwen mit ihrer Habe und Arbeit gedient. Zu ihrem Gedenken über Jahrtausende dokumentiert Gott diesen Dienst in seinem Wort mit Nennung ihres Namens.

Apollos

In Apostelgeschichte 18,24 wird uns dieser Mann zum ersten Mal vorgestellt. Er war ein beredter Mann und mächtig in den Schriften. Im Dienst für seinen Herrn war er eifrig, indem er den Gläubigen das Wort predigte. Offensichtlich hatte er viel in den Schriften geforscht. Die Tatsache, dass Gott dies besonders betont, soll für uns Ansporn sein, uns intensiv mit dem Wort Gottes zu beschäftigen, um unseren Herrn und unseren Gott und Vater besser kennen zu lernen. Der Apostel Paulus hatte den Korinthern gedient und das Glaubensgut gepflanzt, das Apollos dann «begossen» hat (1. Kor 3,6).

Negative Beispiele

So wie es viele Gläubige gibt, zu deren Leben Gott in seinem Wort einmalige, positive Aussagen macht, gibt es auch Menschen, bei denen das Gegenteil der Fall ist.

Beispielsweise wird von Joram, dem Sohn des gottesfürchtigen Königs Josaphat, gesagt, dass er hinging ohne vermisst zu werden (2. Chr 21,20). Sein Leben hatte keinen Wert für Gott und selbst Menschen vermissten ihn nach seinem Tod nicht. Ein nutzloses Leben und ein trauriges Ende!

Diotrephes wollte unter den Geschwistern in der Versammlung gern der Erste sein (3. Joh 9) und schwatzte mit bösen Worten gegen die Brüder. Möge der Herr uns bewahren, dass wir niemals solche sind, die dem Werk des Herrn entgegenstehen und den Dienst seiner Knechte behindern.

Schluss

Was sollen wir nun tun? Das, was auch die Beröer taten: «Sie nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf, indem sie täglich die Schriften untersuchten, ob dies sich so verhielte» (Apg 17,11). Wenn wir diese besonderen Aussagen Gottes zu einzelnen Gläubigen auf unser Herz wirken lassen, ist es doch unser Anliegen, dass der Herr auch zu meinem und deinem Leben einmal etwas sagen kann, was uns besonders auszeichnet. Es sollte doch unser Wunsch sein, unser Leben so zu führen, dass der Herr einmal sagen kann: «Wohl, du guter und treuer Knecht!» (Mt 25,21; Lk 19,17).