Inmitten des Thrones

Offenbarung 5

Im wunderbaren fünften Kapitel der Offenbarung teilt uns der Apostel Johannes mit, was er im Himmel gesehen hat, als es ihm gegeben war, im Geist hinaufzusteigen, um dort die Dinge zu betrachten, die bald geschehen müssen.

Eine unaussprechlich herrliche Szene wickelt sich vor ihm ab. Es ist nicht der Glanz des Himmels, der Wohnstätte des allmächtigen Gottes, des Schöpfers Himmels und der Erde, der ihm auffällt, noch auch die Reichtümer seines Thrones, der unvergleichlich herrlicher ist als der des Salomo, der ganz aus Gold und Elfenbein war.

Was sieht er denn? Eine unzählige Menge, Myriaden und Myriaden von Engeln, die Menge der himmlischen Heerscharen, und im Bild der 24 Ältesten alle auferweckten Heiligen. Alle sagen und singen Lobgesänge um den Thron her. Sie beten an. Sie sehen und betrachten nur einen einzigen Gegenstand. Sie haben keinen anderen Gedanken in ihrem Herzen, als nur, den anzubeten, dessen Würde und Herrlichkeit alles andere übertrifft und die Unermesslichkeit der Himmel ausfüllt. In göttlicher Harmonie erheben sie ihre Stimmen zum Klang der Harfen, um das neue Lied zu singen und den zu erheben, den sie umgeben, diese einzigartige Person, die alle Herzen erfüllt.

Wie ist der Anblick dessen, der in dieser Weise erhoben wird? Was ist sein Name? Es ist der Sohn Gottes, das Wort, durch den alle Dinge geschaffen worden sind. Könnte man nicht erwarten, an Ihm alle Titel der Herrlichkeit, die Ihm gehören, alle seine Kronen glänzen zu sehen? Nein! Er bietet den Anblick eines Lammes dar, eines schwachen Geschöpfes. Er zeigt sich dort auf dem Thron wie geschlachtet, als ein Lamm, das die Schmach getragen, alle Qualen erduldet und dabei seinen Mund nicht geöffnet hat; als der, der durch sein Blut Tausende und aber Tausende von gefallenen Geschöpfen errettet und erlöst hat. Was ist sein Name? Das Lamm. Jeder Mund wird sich öffnen. und aus allen Herzen wird dieses Lied zu Ihm emporschallen: «Würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist, zu empfangen die Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Segnung.»

Sie sind dort in der Herrlichkeit um Ihn geschart, alle Tausende der Erlösten, für die das Lamm gestorben ist. Sie betrachten Ihn. Sie haben Ihn einst am Kreuz gesehen, wo Er so unendlich viel für sie gelitten hat. Sie erinnern sich daran, sie sehen an seinem Leib die unauslöschlichen Malzeichen seiner Leiden. Er ist der, der sie bis in den Tod geliebt hat und sie auf immerdar mit dieser unendlichen und ewigen Liebe liebt. Alle ihre Herzen bringen in vollkommener Erkenntnis seiner Person ihre Dankbarkeit und ihre Liebe zum Ausdruck.

Das ganze Universum, jedes Geschöpf, das in dem Himmel, auf der Erde und unter der Erde und auf dem Meer ist, und alles, was in ihnen ist, lassen das Lob widerhallen, das zum Lamm emporsteigt, und sie sagen: «Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm die Segnung und die Ehre und die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit!» Und die vier lebendigen Wesen sprechen: Amen!

Welch herrliche Szene des universellen Lobes, das mit diesem Wort schliesst: «Amen»! Dann aber scheint es, als ob diese unzählbare Menge der Geschöpfe, die soeben das Lamm erhoben haben, schwiegt, um am Fuss des Thrones den ganzen Platz den Ältesten, den Erlösten, der Versammlung und den Heiligen der alten Haushaltung zu lassen, um sie auf ihre Angesichter fallen zu sehen und um sie allein Huldigung darbringen zu lassen. Welch ein Teil, Geliebte! Welch ein Platz! Was sagen diese Ältesten? Was sind diese innigeren, vielleicht stummen Huldigungen anders als der Ausdruck ihrer Liebe und ihrer ewigen Dankbarkeit?