Als das Evangelium von Jesus Christus nach Kolossä gelangte, blieb es nicht ohne Frucht. Viele Menschen hatten sich durch den Glauben an Ihn zu Gott bekehrt.
Diese Frucht zeigte sich bei ihnen aber auch in einem heiligen, Gott wohlgefälligen christlichen Wandel, und sie hatten Liebe zu allen Heiligen.
Noch mehr: die Kolosser machten darin Fortschritte. Sie blieben nicht stehen, zufrieden mit ihrer Erkenntnis oder mit dem Ziel, das sie in ihrem Christenleben schon erreicht hatten. Sie verwirklichten die Ermahnung des Apostels Petrus: «Wachst aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus» (2. Pet 3,18).
Von dem Tag an, da sie das Evangelium hörten und die Gnade Gottes in Wahrheit erkannten, hatte diese schöne, normale Entwicklung bei ihnen angehalten. Denn was ihnen verkündigt worden war, hatten sie in Wahrheit erkannt und wirklich ins Herz aufgenommen.
Dass es doch auch bei uns so wäre!
Aber manche machen eine falsche Anwendung vom Vorwurf des Herrn an die Versammlung in Ephesus: «Du hast deine erste Liebe verlassen», und reden so, als ob dieses Nachlassen im Leben des Christen selbstverständlich sei.
Leider ist es ja oft so. Nach der ersten Freude des Heils lassen sich viele von den Beschäftigungen des Lebens, wenn nicht gar von den Vergnügungen, gefangen nehmen. Sie machen daher keine Fortschritte, sondern gehen zurück. Denn im christlichen Leben gilt der Grundsatz: Stillstand ist Rückschritt.
Muss das so sein? Gewiss nicht! Paulus liess sich in seinem Lauf weder durch Schwierigkeiten noch durch irdische Dinge aufhalten. Er sagt: «Eins aber tue ich: Vergessend, was dahinten, und mich ausstreckend nach dem, was vorn ist, jage ich, das Ziel anschauend, hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus.» (Phil 3,14).
Lasst uns ihn nachahmen, wie wir dazu ermahnt werden! Wir wollen uns darin üben, unsere Herzen von allem andern ausser Christus freizuhalten, damit das Evangelium mit seinen gesegneten Früchten unter uns und in uns wachsen kann!