«Er sandte einen Mann vor ihnen her, Joseph wurde zum Knecht verkauft. Man presste seine Füsse in den Stock, er kam in das Eisen, bis zur Zeit, als sein Wort eintraf; das Wort des HERRN läuterte ihn.»
Die unangenehmen und traurigen Erfahrungen im Leben Josephs waren nicht die Ernte von dem, was er gesät hatte; es waren auch keine Züchtigungen infolge einer Sünde, die er begangen hätte. Nein, es waren Prüfungen, Erprobungen seines Glaubens an Gott und seines Vertrauens in das Wort des HERRN.
Dieser Erprobungsprozess begann bei Joseph bereits in jungen Jahren, als er noch ein Teenager war. Da wurde ihm das Wort des HERRN durch Träume gegeben. Doch als er sie seiner Familie erzählte und die Seinen an dem teilhaben liess, was Gott ihm gezeigt hatte, da führte dies nur dahin, dass er als Sklave verkauft wurde (1. Mo 37,5-28).
Später, als Potiphar ihn über sein Haus und über alles, was er besass, bestellte, hegte Joseph womöglich gewisse Hoffnungen. Vielleicht würde Gott für seine Freilassung sorgen und die Träume, die Er ihm gezeigt hatte, in Erfüllung gehen lassen. Wenn er irgendwelche Hoffnungen dieser Art gehabt hatte, so wurden sie durch Verleumdungen, falsche Anklagen und darauf folgende Einkerkerung zerschlagen (1. Mo 39,1-20).
Die nächste Erprobung kam, als der Oberste der Mundschenken sich schliesslich an ihn erinnerte und er vor den Pharao gerufen wurde (1. Mo 41,1-36). Was hätten wir in dieser Situation getan? Hätten wir als Gegenleistung zur Deutung der Träume des Pharaos über die Freilassung verhandelt? Oder hätten wir etwas für uns selbst in Anspruch genommen, anstatt alles Gott zuzuschreiben und alle Ehre Ihm zu geben? Wären wir mehr mit der Deutung der Träume beschäftigt und um die Erhaltung des Lebens besorgt gewesen als um unser eigenes Leben und unsere Freiheit? Joseph bestand die Prüfung bestens!
So wie das Wort des Herrn Joseph erprobte, so erprobt es auch uns. Glauben wir wirklich, dass Gott dafür sorgt, dass für uns «alle Dinge zum Guten mitwirken» (Röm 8,28)? Glauben wir wirklich, dass Er uns in unseren Entscheidungen leiten will, wie es Sprüche 3,5.6 ausdrückt: «Vertraue auf den HERRN mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen Verstand. Erkenne ihn auf allen deinen Wegen, und er wird gerade machen deine Pfade.»?
Wir können sicher sein, dass unser Glaube in diesen Bereichen erprobt wird. Enttäuschungen in schwierigen Umständen sind kein Zeichen dafür, dass wir die Belastungsprobe nicht bestanden hätten. Wenn wir jedoch Zweifel aufkommen lassen und uns über dies und das beschweren, dann sind das Zeichen dafür, dass unser Glaubensvertrauen schwach geworden ist.