«Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR. Denn wie der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken» (Jes 55,8.9).
Gott will uns in seine Schule nehmen, damit wir von Ihm selbst belehrt werden. Doch beim Gedanken an diese Schule müssen wir einsehen, dass wir nicht nur vieles zu lernen, sondern auch manches zu verlernen haben. Warum dies? Weil wir beim Eintritt in diese Schule unsere eigenen Meinungen über unsere Wege haben. Gott aber sagt, dass seine Gedanken höher sind als die unseren, und dass unsere Wege sich oft nicht mit den seinen decken. Diese Lektion lernen wir in Gottes Schule.
Zu den Schwerpunkten in der Schule Gottes gehört die Erziehung – und zwar für alle seine Kinder. Vielleicht haben wir dieses Fach nicht gern, weil wir dabei sofort an Züchtigung denken, und das gibt ihm in unseren Gedanken einen negativen Beigeschmack. Doch Erziehung ist etwas Positives; denn wir werden dadurch wirklich «gezogen». Wohin?
Die Erziehung des himmlischen Vaters zieht uns
- zum Vater der Lichter
- zum Herrn der Herrlichkeit
- zur Weisheit von oben
Zudem werden wir durch den Heiligen Geist, der uns leitet, gezogen. So sieht die Erziehung Gottes grundsätzlich aus.
Wenn wir jedoch unseren eigenen Wegen folgen, muss Gott manchmal sehr ernst mit uns handeln, um Hemmendes wegzunehmen oder Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Er muss uns dann entgegentreten und zum Stillstehen zwingen, obwohl Er es nicht liebt, uns so massiv anzufassen. Vielmehr ist es Gottes Wunsch, unsere Aufmerksamkeit auf den Herrn Jesus zu lenken. Unsere Herzen sollen von Ihm angezogen werden. Das ist der Grundsatz, nach dem Gott in seinen Erziehungswegen mit uns handeln möchte. Doch manchmal muss Er korrigierend in unser Leben eingreifen oder uns in seinen Regierungswegen züchtigen. «Denn was irgend ein Mensch sät, das wird er auch ernten. Denn wer für sein eigenes Fleisch sät, wird von dem Fleisch Verderben ernten; wer aber für den Geist sät, wird von dem Geist ewiges Leben ernten» (Gal 6,7.8).