Als Daniel in tiefer Beugung zu Gott betete und die Sünden des Volkes vor Ihm bekannte, aber sich ganz auf die Erbarmungen und Vergebungen des Herrn stützte, hören wir ihn u.a. sagen: «So wie es im Gesetz Moses geschrieben steht, ist all dieses Unglück über uns gekommen. Und wir flehten den HERRN, unseren Gott, nicht an, dass wir von unseren Ungerechtigkeiten umgekehrt wären und Einsicht erlangt hätten für deine Wahrheit» (Dan 9,13).
Spricht dieser ernste Vers nicht auch zu uns, dem Volk Gottes dieser Tage? Die Gläubigen, die zum himmlischen Volk Gottes gehören, sind durch ihre Sünden zerstreut und gespalten. Und doch, wie ruhig, ja, wie selbstgefällig wird dieser Zustand von den meisten betrachtet. Darüber hinaus wird heute nicht nur die Wahrheit Gottes wenig verstanden, es besteht auch kaum der Wunsch, die Wahrheit zu begreifen. Oh, möchten wir wie Daniel so über den Zustand des Volkes Gottes betrübt sein, dass es uns drängt, in demütiger Haltung zu Gott zu beten, von unseren Ungerechtigkeiten umzukehren und unsere Blicke darauf zu richten, die Wahrheit Gottes zu verstehen.