«Als Christus die Fürstentümer und die Gewalten ausgezogen hatte, stellte er sie öffentlich zur Schau, indem er durch dasselbe über sie einen Triumph hielt» (Kol 2,15).
Nicht nur «die Handschrift in Satzungen», das Gesetz, war uns entgegen, sondern auch «die Fürstentümer und die Gewalten», die «geistlichen Mächte der Bosheit» (Eph 6,12), deren Fürst Satan ist.
Christus hat durch das Kreuz über sie triumphiert. Scheinbar war es nicht so. War es denn nicht die Gewalt der Finsternis, die dort die Oberhand gewann, als Christus überliefert, von gottlosen Händen ergriffen, gebunden, entblösst, gegeisselt und schliesslich ans Kreuz genagelt wurde? Die Menschen und die Dämonen meinten da Zeugen des Triumphs der Widersacher und der Niederlage Christi zu sein.
Nein, in den Augen Gottes ist das schmachvolle Kreuz, auf dem der Heiland litt und starb, ein wunderbarer, ewiger Sieg zur Verherrlichung Gottes und Christi, zu unserem Heil und unserer ewigen Glückseligkeit. Er siegte, indem Er alles das erduldete, was der von Satan irregeleitete Mensch in seinem Hass gegen Ihn ersinnen konnte. Er hat «durch den Tod den zunichtegemacht, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel» (Heb 2,14).
Wie ein Sieger es tut, hat Er die gottfeindlichen und für den Menschen so bösartigen Fürstentümer und Gewalten ausgezogen, das heisst endgültig entwaffnet und ihnen ihre Kraft und Macht weggenommen. Schon früher hat Er gezeigt, dass Er den Starken zu binden vermochte (vgl. Mt 12,29). Er stellte sie vor den Menschen und vor den Engeln (1. Tim 3,16) zur Schande ihrer Niederlage öffentlich zur Schau. Diesen Sieg errang Er auf dem Kreuz und durch das Kreuz. Dort strahlte seine Herrlichkeit hervor. Dort vollzog sich unsere Befreiung. O Wunder der Kraft, der Weisheit und der Liebe Gottes! (1. Kor 1,18.24).