In 2. Korinther 3 und 4 spricht der Apostel Paulus vom Dienst des neuen Bundes, wobei er sich selbst als Diener des neuen Bundes bezeichnet (Kap. 3,6).
Gott hat zwar mit uns Gläubigen der Gnadenzeit keinen Bund geschlossen. Wir sind ja seine Kinder, Er ist unser liebender Vater! Der neue Bund bezieht sich auf Israel bei seiner Wiederherstellung. Aber das Erlösungswerk des Herrn Jesus am Kreuz und sein geflossenes Blut, das die Grundlage des neuen Bundes mit Israel ist, bildet auch das unerlässliche Fundament aller Segnungen der Versammlung. Wir können also sagen: Obwohl Gott den neuen Bund nicht mit uns geschlossen hat, haben wir doch Anteil an den Segnungen dieses Bundes. Als Beispiel sei die Vergebung der Sünden erwähnt, die zu den Segnungen des neuen Bundes gehört, aber auch unser Teil ist (Jer 31,31-34; Heb 8,12; Eph 1,7).
So ist auch der Dienst des neuen Bundes, wie der Apostel Paulus ihn uns vorstellt, nicht ohne Auswirkungen auf uns. Er verändert, ja, er verwandelt uns. Wie? Gott hat durch die Erkenntnis seiner Herrlichkeit in unsere Herzen geleuchtet und uns mit Christus im Himmel verbunden. In seinem Angesicht sehen wir die Herrlichkeit der Gnade Gottes. Welch ein Vorrecht!
Die folgende Übersicht über 2. Korinther 3,1 – 4,6 zeigt uns die verwandelnde Kraft des Dienstes des neuen Bundes:
- Er verändert Herzen (3,1-3), weil Christus und nicht das Gesetz auf die Tafeln des Herzens geschrieben ist, und diese Tafeln nicht aus Stein sind, wie einst die Gesetzestafeln. Beachten wir, welch eine Wichtigkeit unser Herz hat. Es steht im Gegensatz zu den Steinen, die sich weder verändern noch reagieren können. Antworten wir auf die Gnade Gottes, wie sie im Angesicht unseres Herrn Jesus Christus enthüllt ist? Im Weiteren spricht Paulus von etwas Bleibendem, das der Geist Gottes auf die Tafeln unserer Herzen geschrieben hat.
- Er bringt Leben (3,4-6), während der erste Bund – der Bund vom Sinai – Tod brachte, und zwar sehr schnell nachdem er geschlossen worden war (2. Mo 32).
- Er ist viel herrlicher als der alte Bund, denn er bringt eine Herrlichkeit, die bestehen bleibt, nicht eine, die so schnell wieder verschwindet (3,7-16).
- Er bringt Freiheit, wirkliche Freiheit, nicht Knechtschaft wie das Gesetz von Mose (3,17.18).
- Er hat eine praktische, positive, verändernde Wirkung. Er legt die Herzen offen, aber er enthüllt dem Gläubigen auch die Herrlichkeit von Christus. In Lukas 24,45 haben wir eine Illustration davon. Damals öffnete der auferstandene Herr seinen Jüngern das Verständnis.
- Er führt von der Finsternis zum Licht (4,1-6). Das hat Paulus, als er noch Saulus von Tarsus war, in Apostelgeschichte 9 persönlich erfahren. Deshalb gab der Herr ihm auch den Auftrag, zu anderen auszugehen, «um ihre Augen aufzutun, damit sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht» (Apg 26,18).
- Der Dienst des neuen Bundes offenbart die Herrlichkeit Gottes in Christus Jesus. Wie gross ist Er! Wie gesegnet sind wir!