Was unsere Gedanken beschäftigen soll

Philipper 4,8

Übrigens, Brüder, alles was wahr, alles was würdig, alles was gerecht, alles was rein, alles was lieblich ist, alles was wohllautet, wenn es irgend eine Tugend und wenn es irgend ein Lob gibt, dieses erwägt.» (Phil 4,8)

Alles, was wahr ist

Christus in seiner eigenen Person ist die Wahrheit. Er sagte: «Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme» (Joh 18,37) und: «Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben» (Joh 6,63). Den Juden, die Ihn fragten: «Wer bist du?» gab Er die Antwort: «Durchaus das, was ich auch zu euch rede»; denn seine Rede war der vollkommene Ausdruck seiner selbst. Auch sagte Er: «Der mich gesandt hat, ist wahrhaftig; und ich, was ich von ihm gehört habe, das rede ich zu der Welt» (Joh 8,25.26).

Alles, was würdig ist

Die Werke des Herrn sind herrlich und ehrwürdig (französisch = vénérable).

Was kann es Gesegneteres geben als im Wort der Wahrheit nach diesen Werken zu forschen! Als die Beröer das durch den Apostel Paulus verkündigte Wort des Herrn vernommen hatten, untersuchten sie täglich die Schriften, um festzustellen, ob das Gehörte «sich so verhielte». Auch wir sollen für das Wort ein offenes Ohr haben und darüber wachen, wie und was wir hören. Wir werden ermahnt alles zu prüfen und das Gute festzuhalten.

Alles, was gerecht ist

Gott hat uns sein Wort gegeben, und wir sollen es in ein aufrichtiges, durch die Gnade zubereitetes Herz aufnehmen, das der «guten Erde» entspricht (Mt 13,23). Nur so wird es in unserem Leben Frucht, d.h. Dinge hervorbringen, die gerecht sind, sowohl vor dem Herrn als auch vor den Menschen. Als die Zöllner Johannes den Täufer fragten: «Lehrer, was sollen wir tun?», antwortete er ihnen: «Fordert nicht mehr, als euch festgesetzt ist.» Der Gerechte mag wohl «siebenmal fallen», aber er «steht wieder auf» (Spr 24,16) und wird wiederhergestellt. Sein Pfad «ist wie das glänzende Morgenlicht, das stets heller leuchtet bis zur Tageshöhe» (Spr 4,18).

Alles, was rein ist

«Die Worte des HERRN sind reine Worte – Silber, das geläutert im Schmelztiegel zur Erde fliesst, siebenmal gereinigt» (Ps 12,7). Gottes Wort ist die reine Weisheit, «die von oben herabkommt». Alle Schätze dieser Weisheit sind in unserem auferstandenen Herrn verborgen. Ist Er unseren Herzen kostbar, so erfreuen wir dadurch das Herz unseres Vaters und beweisen damit, dass wir Kinder der Weisheit sind: «Die Weisheit ist gerechtfertigt worden von ihren Kindern» (Mt 11,19).

Alles, was lieblich ist

Als der Herr Jesus als Messias zu seinem Volk Israel kam, hatte Er für sie keine Gestalt und keine Pracht und kein Ansehen, dass sie ihn begehrt hätten. Ihre Herzen waren in einem Zustand der Blindheit. Wer Ihn aber als Heiland, als Christus Gottes aufnimmt, findet in Ihn eine unermessliche Kostbarkeit und erkennt Ihn als den, der «ausgezeichnet ist vor Zehntausenden» und an dem «alles lieblich» ist (Hld 5,10.16). Wir sind ermahnt, unsere Zuneigungen auf das, was droben ist, auf Christus zu richten. Denn unsere Segnung liegt in der Betrachtung dieses teuersten Gegenstandes des Vaterherzens, durch den die Liebe des Vaters so völlig offenbart worden ist. Wenn wir uns mit Ihm beschäftigen, so wird sich in unserem Leben etwas von der Lieblichkeit seines Lebens widerspiegeln.

Alles, was wohllautet

Wo der Glaube in die Praxis umgesetzt wird, entsteht Wohlklang und ein gutes Zeugnis. Haben wir ein gutes Zeugnis, so fassen die Geschwister Vertrauen zu uns. So gaben zum Beispiel die zwölf Apostel den Brüdern die Weisung, sich zur Wahl von Diakonen nach Männern «von gutem Zeugnis» umzusehen. «Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor» (Lk 6,45).

Wenn wir diese Dinge erwägen, so lasst sie uns mit dem Herrn selbst in Verbindung bringen. Dann wird «die Tugend» und «das Lob» nicht fehlen. Wir werden in der Gnade und in seiner Erkenntnis wachsen; und Ihn zu erkennen ist das ewige Leben.