Der Apostel Paulus hatte Timotheus, seinem Kind im Glauben, vieles mitzuteilen, damit er wisse, «wie man sich verhalten soll im Haus Gottes» (1. Tim 3,14-15).
Timotheus hatte den Brüdern Dinge vorzustellen (1. Tim 4,6), ja sogar zu gebieten (1. Tim 4,11). Es gab solche, die Timotheus sorgfältig bedenken, worin er leben und beharren sollte (1. Tim 4,15.16). Ferner waren da Dinge, die Timotheus in Verbindung mit der Liebe, die sich in den familiären Beziehungen kundtun soll, zu gebieten hatte (1. Tim 5,7). Es gab wichtige Dinge, die der Apostel seinem Kind ernstlich bezeugte, damit sie in Bezug auf die Heiligkeit, die dem Haus Gottes geziemt, beachtet würden (1. Tim 5,21). Timotheus sollte dieses alles lehren und ermahnen (1. Tim 6,2). Andere Dinge aber hatte er zu fliehen, indem er nach Gerechtigkeit, Gottseligkeit, Glauben, Liebe, Ausharren und Sanftmut des Geistes strebte (1. Tim 6,11).
Aber es gibt etwas, wozu wir vor allen Dingen ermahnt werden, weil dieses in gewissem Sinn der Schlüssel ist zur Gottseligkeit, dem Hauptgegenstand dieses Briefes. Es ist das Gebet (1. Tim 2,1).
Wenn wir nicht vor allen anderen Dingen diese innige Gemeinschaft im Gebet und in der Danksagung mit dem Herrn pflegen, so wird unsere Gottseligkeit nicht belebt, nicht aufrechterhalten, sondern geschwächt, und wir laufen Gefahr, dass wir nur noch eine blosse Form der Gottseligkeit an den Tag legen, die andere eine Zeitlang zu täuschen vermag, aber niemals Gott.
Lasst uns daher einer den anderen ermuntern, im Gebet auszuharren! Sowohl das persönliche Gebet ist überaus wichtig, – «das inbrünstige Gebet eines Gerechten vermag viel» – als auch das Gebet der Versammlung, denn, vergessen wir es nicht, auf den Gebeten der zwei oder drei, die im Namen des Herrn versammelt sind, liegt eine besondere Verheissung der Erhörung.