Philippus begegnet uns das erste Mal in Apostelgeschichte 6,5. Er war einer von den sieben Männern, die von der Versammlung in Jerusalem erwählt wurden, um bei der täglichen Bedienung der Witwen die Tische zu bedienen. Später wird er als Evangelist bezeichnet (Kap. 21,8).
In Apostelgeschichte 8 finden wir die Geschichte vom Kämmerer aus Äthiopien, dem Philippus das Evangelium verkündigen durfte. Aus dem, was uns dort über ihn und sein Verhalten mitgeteilt wird, lernen wir, was ein wahrer Evangelist ist.
Er war gehorsam. Als ein Engel des Herrn ihm einen sonderbaren Auftrag überbrachte, heisst es: «Und er stand auf und ging hin» (V. 27).
Im Weiteren sehen wir, wie er demütig und verfügbar war, und als der Herr ihn rief, reagierte er schnell. So steht in den Versen 29 und 30: «Der Geist aber sprach zu Philippus: Tritt hinzu und schliesse dich diesem Wagen an. Philippus aber lief hinzu.»
Mit wie viel Takt begann er dann das Gespräch mit diesem hohen ausländischen Beamten! Bescheiden fragte er ihn: «Verstehst du auch, was du liest?»
Dann stellte er sich auf das gleiche Niveau wie sein Zuhörer. Er als frommer Jude setzte sich neben den Afrikaner!
Im anschliessenden Gespräch wird deutlich, dass er eine gute Schriftkenntnis hatte und das Wort Gottes auch erklären konnte: eine unerlässliche Voraussetzung für einen Evangelisten. Er änderte nicht das Thema, mit dem sich sein Gesprächspartner beschäftigt hatte, sondern nahm die vorliegende Stelle aus Jesaja 53,7.8, um dem Kämmerer die Wahrheit über den Herrn Jesus vorzustellen. «Philippus aber tat seinen Mund auf, und anfangend von dieser Schrift verkündigte er ihm das Evangelium von Jesus» (V. 35).
Die Botschaft des Evangeliums sollte immer der Kenntnis und der Erwartung der Zuhörer angepasst sein und das geschriebene Wort Gottes zur Grundlage haben. So predigte Philippus den Samaritern, die einen Messias erwarteten, den Christus (V. 5). Dem Kämmerer aber, der nicht verstand, von wem die Schriften redeten, verkündigte er Jesus.