Die Absichten Gottes mit Hiob und das Wirken Satans

Gottes Absicht: Korrektur und Segen

Gott bezeichnet Hiob als seinen Knecht und stellt ihm ein sehr gutes Zeugnis aus. Er nennt ihn «vollkommen, rechtschaffen, gottesfürchtig und das Böse meidend». Dieses Zeugnis wird ihm im Buch Hiob dreimal ausgestellt (Hiob 1,1.8; 2,3).

Die erste Erwähnung ist gewissermassen die Feststellung des Heiligen Geistes, der den Autor dieses Buches inspiriert hat. Sie drückt aus, was die Mitmenschen Hiobs an ihm wahrnahmen.

Das zweite und dritte Mal erwähnt es Gott gegenüber Satan, der dagegen keinen Einwand vorbringen kann. Das hätte er sicher getan, wenn es den geringsten Anhaltspunkt dafür gegeben hätte. Nur Gott sah im Verborgenen des Herzens seines Knechtes etwas, das Er korrigieren musste.

Satans Absicht: Verleumdung und Schaden zufügen

Satan kann das gottesfürchtige Leben Hiobs nicht ertragen. Darum behauptet er, Hiob würde Gott nur dienen, weil Er seinen Besitz gesegnet hat und ihn selbst beschützt. Als Gott dem Feind gestattet, die Herden Hiobs und seine Familie anzutasten, geht er sofort und mit aller Gewalt ans Werk. Nebst seinem Besitz nimmt er ihm auf einen Schlag auch seine zehn Kinder.

Hiobs Reaktion auf diese Verluste beweist, dass er nicht am Reichtum hängt. Er kann Gott in dieser schweren Prüfung sogar noch preisen: «Der HERR hat gegeben, und der HERR hat genommen, der Name des HERRN sei gepriesen.» Hiob gehört nicht zu denen, die meinen, die Gottseligkeit sei ein Mittel zum Gewinn (1. Tim 6,5). Satan muss eine Niederlage hinnehmen.

Trotzdem unternimmt er einen zweiten, noch brutaleren Versuch. Er will den Körper Hiobs angreifen. Gott erlaubt es ihm. Wieder greift er unbarmherzig zu den schlimmsten Mitteln. Hiob nimmt auch diese schwere und schmerzhafte Krankheit, die ihn äusserlich entstellt und verächtlich macht, aus der Hand Gottes an.

Doch die lang anhaltende Prüfung und die ungerechtfertigten Anschuldigungen seiner drei Freunde bringen ihn schliesslich zur Verzweiflung, so dass er den Tag seiner Geburt verflucht. Fast sieht es so aus, als ob Satan sein Ziel erreichen würde.

Das Ende des Herrn mit Hiob

Da der Herr voll innigen Mitgefühls und barmherzig ist, schreitet Er ein, um sich selbst dem geprüften Mann zu offenbaren. Indem Er ihm seine Grösse und Weisheit als Schöpfer-Gott offenbart, erreicht Er sein Ziel der Korrektur. Das Ergebnis ist:

  1. Hiob anerkennt die Majestät Gottes.
  2. Er verabscheut sich selbst und bereut.
  3. Er betet für seine Freunde, die ihn gekränkt haben.
  4. Gott segnet ihn, indem Er ihm noch einmal so viele Kinder schenkt, wie er vorher hatte, und ihm das Doppelte seines früheren Besitzes gibt.

Schlussfolgerung

Wir dürfen jede Prüfung aus der Hand des Herrn annehmen, denn Er machte Satan auf Hiob aufmerksam und gab ihm dann gewisse Machtbefugnisse und einen Handlungsspielraum.

Satan hat nur Spielraum unter der Hand des Herrn. Sein Motiv ist Hass gegen Gott und die Seinen, und sein Ziel ist, Schaden anzurichten. Er ist der Verkläger und Widersacher der Gläubigen und möchte verhindern, dass sie vom Herrn gesegnet werden. Er benutzt dazu jedes ihm zur Verfügung stehende Mittel und handelt dabei brutal.

Die Geschichte Hiobs zeigt aber, dass Satan

  • nicht allwissend ist. Er konnte nicht in das Herz Hiobs schauen. Er kannte weder die Absichten Gottes mit Hiob noch die Beweggründe dieses Mannes für sein gottesfürchtiges Leben. Gerade darin hatte Satan sich gewaltig geirrt. – Ähnliches finden wir bei der Versuchung des Herrn Jesus in der Wüste und ebenso am Kreuz. Der Teufel dachte, er könne Ihn besiegen. Doch er wurde mit seiner eigenen Waffe, der Macht des Todes, vom Herrn besiegt.
  • nicht allmächtig ist, denn Gott musste ihm gestatten, den Besitz Hiobs anzutasten. Zudem setzte Er ihm Grenzen. Beim ersten Mal durfte er seine Hand nicht nach Hiob ausstrecken. Beim zweiten Schlag durfte er den Körper antasten. Doch Gott gestattete ihm nicht, Hand an Hiobs Leben zu legen.
  • nicht allgegenwärtig ist. Sein Umherstreifen auf der Erde und sein Erscheinen im Himmel machen dies deutlich.