«Fangen wir wieder an, uns selbst zu empfehlen? Oder benötigen wir etwa, wie einige, Empfehlungsbriefe an euch oder von euch? Ihr seid unser Brief, eingeschrieben in unsere Herzen, gekannt und gelesen von allen Menschen; von euch ist offenbar, dass ihr ein Brief Christi seid, angefertigt durch uns im Dienst, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln des Herzens» (2. Kor 3,1-3).
Wir sollen uns nicht selbst für eine Aufgabe oder einen Dienst empfehlen. Das ist nicht das Verhalten eines Christen. Paulus tat es auch nicht: «Nicht der ist bewährt, der sich selbst empfiehlt, sondern der, den der Herr empfiehlt» (2. Kor 10,18).
Aber er brauchte für seine Arbeit im Werk des Herrn in Korinth keine Empfehlung wie einige andere. Die Korinther selbst waren sein Empfehlungsbrief, weil die Versammlung durch seinen Dienst entstanden war.
Sie waren in das Herz des Apostels und in das seiner Mitarbeiter eingeschrieben. Damit will er sagen: Ich habe Freude an euch, weil ihr zum Glauben an den Herrn Jesus gekommen seid und jetzt als Versammlung zusammenkommt.
Zudem waren sie als Christen von allen Menschen gekannt und gelesen, als ein Zeugnis von Gott in der Welt. Etwas Ähnliches wird uns von den Thessalonichern berichtet (1. Thes 1,6-10). Der Apostel nennt die Korinther einen Brief Christi. Die Menschen konnten in ihrem Verhalten etwas von den wunderbaren Wesenszügen des Herrn Jesus sehen.
Ein älteres Ehepaar zog in eine Neubauwohnung, die sich in einem 6-Familien-Haus befand. Zu Anfang trafen sich die Bewohner, um sich kennenzulernen. Da war das Ehepaar erstaunt, dass ihre Nachbarn sie bereits kannten, obwohl man sich vorher noch nie getroffen hatte. Aus den Gesprächen merkten sie, dass sie zu «den Frommen» gezählt wurden. So waren sie ein Brief Christi, gekannt und gelesen von den Menschen.
Der Brief Christi:
- Wer ist dieser Brief? Jeder von neuem geborene Christ.
- Welchen Inhalt hat er? Die Wesenszüge des Herrn Jesus in unserem Verhalten.
- Wie wird er sichtbar? Nicht in äusserer Frömmigkeit, sondern in wahrer Gottesfurcht, die aus dem Herzen kommt.
- Wie wird er geschrieben? Nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes.
- Worauf wird er geschrieben? Nicht auf steinerne, sondern auf fleischerne Tafeln des Herzens.
- Woher kommt die Kraft, ein solcher Brief zu sein? Von Gott, nicht aus uns.
- Wer liest ihn? Unsere Mitmenschen.
Der Herr beobachtet nicht so sehr, wie viele Bibelsprüche in unserer Wohnung hängen. Er sieht vielmehr, ob Christus in mein und dein Herz eingeschrieben ist.