Daniel und seine Freunde

Daniel 1,12; Daniel 2,17-18

Daniel, Hananja, Misael und Asarja kommen als Jugendliche nach Babel ins Exil. Dort werden sie mit einer neuen Sprache, einer fremden Kultur und einer gottlosen Religion konfrontiert. Doch sie wollen trotz dieser aussergewöhnlichen Situation Gott treu bleiben. Dieser Wunsch verbindet sie. Es entsteht eine Freundschaft, in der sie einander eine Hilfe sind. Obwohl Daniel seine drei Freunde an menschlicher Kapazität und geistlicher Einsicht übertrifft, haben Hananja, Misael und Asarja ein eigenes Glaubensfundament. Das macht uns Daniel 3 deutlich.

Freundschaften

Gerade unter unverheirateten jungen Glaubenden kann eine gute Freundschaft Mut machen. Doch dafür sind einige Punkte zu beachten:

  • Eine Freundschaft zwischen Mann und Frau begrenzt die Bibel auf ein verlobtes oder verheiratetes Paar (Hld 1,15).
  • Eine Freundschaft darf die Beziehungen in der eigenen Familie und in der örtlichen Versammlung nicht beeinträchtigen, denn diese haben bei Gott einen höheren Stellenwert.
  • Eine Freundschaft soll unser geistliches Leben fördern. Wenn wir merken, dass wir dadurch vom Herrn weggezogen oder zur Sünde verleitet werden, müssen wir die Freundschaft beenden.
  • Eine gute Freundschaft ist durch Vertrauen und Respekt gekennzeichnet.
  • Ein echter Freund steht durch alle Schwierigkeiten hindurch zu seinem Freund: «Der Freund liebt zu aller Zeit, und als Bruder für die Bedrängnis wird er geboren» (Spr 17,17).

Zusammen Gott gehorchen

«Versuch es doch mit deinen Knechten zehn Tage, und man gebe uns Gemüse zu essen und Wasser zu trinken» (Dan 1,12).

Die Essensvorschrift des Königs von Babel widerspricht der Anordnung Gottes an die Israeliten. Wem sollen sie nun gehorchen? Daniel fasst in seinem Herzen einen Entschluss: Er will sich nicht mit der Tafelkost des Königs verunreinigen. Steht er mit seiner Einstellung allein da? Nein, Hananja, Misael und Asarja haben die gleiche Absicht. Da bittet Daniel den Aufseher für sie um Gemüse und Wasser. Als ihr Aussehen nach zehn Tagen besser ist als das aller anderen Jünglinge in der gleichen Ausbildung, bleibt es bei dieser Kost. So gibt Gott ihnen einen Weg, auf dem sie Ihm gehorchen können, denn Er sieht ihre innere Überzeugung und ihre demütige Gesinnung.

Noch heute steht jeder junge Christ vor der Frage: Will ich Gott gehorchen oder mich der Welt anpassen? Da braucht es einen Entschluss für Gott im Herzen, damit wir den Argumenten und Einflüssen der Welt nicht erliegen. Wie schön, wenn wir dann gleichgesinnte Freunde haben, die auch dem Wort Gottes gehorchen möchten! Das motiviert uns, demütig den Weg zu gehen, den der Herr uns zeigt.

Zusammen beten

«Hierauf ging Daniel in sein Haus; und er teilte die Sache seinen Genossen Hananja, Misael und Asarja mit, damit sie von dem Gott des Himmels Barmherzigkeit erbitten möchten wegen dieses Geheimnisses, damit Daniel und seine Genossen nicht mit den übrigen Weisen von Babel umkämen» (Dan 2,17.18).

Der König befiehlt, die Weisen von Babel umzubringen, weil keiner seinen Traum und die Deutung weiss. Als Daniel davon hört, erbittet er sich vom König eine Frist, um ihm die Deutung anzuzeigen. Dann teilt er seinen Freunden die Not mit. Gemeinsam beugen sie ihre Knie vor Gott, und bitten Ihn um Barmherzigkeit und Hilfe. Der lebendige Gott erhört dieses Gebet, indem Er Daniel das Geheimnis in einem Traum offenbart.

Diese Begebenheit spornt uns an, das Gebet in einer Freundschaft zu nutzen. Wir möchten es unter drei Aspekten vorstellen:

  • Als Freunde vertrauen wir einander unsere persönlichen Nöte an. Ist es dann nicht das Beste, gemeinsam füreinander zu beten?
  • Durch den gegenseitigen Austausch kennen wir die Lebenssituation unseres Freundes gut. Wir wissen, dass er vielleicht gerade in einer Abschlussprüfung steht oder sich für eine Arbeitsstelle bewirbt. Machen wir das zu einem Gebetsanliegen, indem wir persönlich füreinander vor Gott einstehen?
  • Eine Freundschaft gibt auch Gelegenheit, gemeinsam für andere zu beten: für die Bekehrung unserer Arbeitskollegen, für die Bewahrung junger Christen, die besonders der Verführung durch die Welt ausgesetzt sind, für das geistliche Wachstum der Geschwister in der örtlichen Versammlung usw.

So dürfen wir der Aufforderung von Jakobus nachkommen: «Betet füreinander» (Jak 5,16).