Jesaja 43 spricht von schweren Wegen, von Errettung und von Wiederherstellung. Lies das ganze Kapitel, damit du einen Eindruck von dem bekommst, was Gott für dich sein will.
«So spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. Wenn du durchs Wasser gehst, ich bin bei dir, und durch Ströme, sie werden dich nicht überfluten; wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt werden, und die Flamme wird dich nicht verbrennen. Denn ich bin der HERR, dein Gott, ich, der Heilige Israels, dein Erretter» (Jes 43,1-3).
«Fürchte dich nicht!» Was für eine wunderbare Zusage, wenn du in notvollen Umständen bist. Diese Worte sind so tröstlich, weil sie vom ewigen Gott kommen. «So spricht der HERR …» Er redet die Situation nicht schön, sondern sagt dir, was wahr ist. Sein Wort gibt dir die Gewissheit, dass du dich nicht zu fürchten brauchst.
1) Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst
Dieser Zuspruch erhält zusätzlich Gewicht durch die Begründung: Ich habe dich geschaffen, ich habe dich gebildet. Sollte der Schöpfer, der dich gemacht hat, nicht sein ganzes Interesse an dir haben? Zudem hat Er dich erlöst. Du gehörst jetzt Ihm. Er hat dich bei deinem Namen gerufen, das ist ganz persönlich. Du bist sein Eigentum. Sollte Er nicht für dich besorgt sein?
Nun spricht Gott über zwei Arten von Prüfungen, die über uns kommen können: Wasser und Feuer. Diese beiden Elemente haben die Menschen bis heute nicht völlig unter Kontrolle bringen können. Es ist eher so, dass sie uns mehr und mehr zur Bedrohung werden. Denken wir nur an die vielen Überschwemmungen und Waldbrände. Wie treffend beschreiben sie die grossen Schwierigkeiten, die uns auf dem Lebensweg begegnen. Aber wir werden hindurchgetragen!
Gott verspricht: «Wenn du durchs Wasser gehst, ich bin bei dir.» Der Herr schickt dir Erprobungen, um dein Vertrauen auf Ihn zu prüfen. Doch wie tröstlich: Er ist mit dir in dieser Prüfung! Auch wenn die Wasser zu Strömen werden, sie werden dich nicht überfluten. Denn der Herr Jesus ist für dich in die unergründlich tiefen Wasser des göttlichen Gerichts gekommen. Die Wogen und Wellen des Zorns Gottes sind über Ihn hingegangen (Ps 42,8). Da war Er von Gott verlassen. Nun lässt Er dich niemals in die Wasser des Gerichts hineinkommen, sondern Er selbst wird in den Wassern der Prüfung bei dir sein.
Das Volk Israel ging einst durchs Wasser. Gott bereitete ihnen einen Weg durch die grossen Wasser des Roten Meeres, wo es vorher keinen Weg gab. Es heisst, dass Er sie durch die Hand Moses und Aarons geleitet hat. Wie neigte sich der HERR zu ihnen herab, als Er ihnen eine menschliche Hand entgegenstreckte, damit sie sich nicht zu fürchten brauchten. Dieses Beispiel malt Er uns vor Augen, damit wir uns nicht fürchten, sondern seinen Worten glauben: «So spricht der HERR, der einen Weg gibt im Meer und einen Pfad in mächtigen Wassern» (Jes 43,16).
Es folgt eine weitere Zusage Gottes: «Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt werden, und die Flamme wird dich nicht verbrennen.» Was bedeutet dieses Feuer für uns? Der Herr will unseren Glauben einer Belastungsprobe unterziehen, damit seine Bewährung ans Licht kommt. Diese Erprobung geschieht durch Feuer, wie Gold im Feuer geläutert wird. Doch die Bewährung unseres Glaubens ist viel kostbarer als die des vergänglichen Goldes. Das Resultat dieser Erprobung wird am Tag der Erscheinung unseres Herrn Jesus zum Lob, zur Herrlichkeit und zur Ehre für Ihn sein (1. Pet 1,7).
Es ist hier nicht das Feuer des Gerichts. In den drei Stunden der Finsternis am Kreuz ist der Herr Jesus an unserer Stelle ins göttliche Gericht gekommen, um uns für immer davon zu befreien! Darum wird das Feuer der Prüfung uns weder versengen noch verbrennen. Auch diese Tatsache wird durch das Volk Israel veranschaulicht: Mose sah in der Wüste einen Dornbusch, der brannte, aber nicht verzehrt wurde. In Ägypten litten die Israeliten unter der Bedrückung der Ägypter wie in einem Feuerofen, aber sie gingen nicht zugrunde. Gott hörte ihr Schreien und rettete sie. Ebenso wurden die drei Freunde Daniels, die ihrem Gott treu blieben, aus dem Feuerofen gerettet.
2) Ich bin der HERR, dein Gott
Warum brauchst du dich nicht zu fürchten? Weil der HERR dein Gott ist. Jesaja stellt Ihn in einer vierfachen Herrlichkeit vor, denn der reichste Trost findet sich in der Person unseres geliebten Herrn.
- Ich bin der HERR. Das ist der «Ich bin, der ich bin», der ewig Seiende, wie Er sich einst Mose offenbart hat. Dementsprechend gilt für uns: Jesus Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit.
- Ich bin dein Gott. Jakob nannte Gott lange «den Gott meiner Väter». Es ist ein Geschenk Gottes, einen gläubigen Vater zu haben. Doch es ist wichtig, dass jeder an den Punkt kommt, wo er Gott sein Leben übergibt und sagen kann: Du bist mein Gott, ich gehöre jetzt Dir.
- Ich bin der Heilige Israels. Auch wenn wir eine vertraute Beziehung zu unserem Gott haben, wollen wir nie vergessen, dass Er ein heiliger Gott ist, dem wir als Geschöpfe Ehrerbietung schuldig sind. Zudem heiligt Er uns durch sein Wort, damit Er Gemeinschaft mit uns pflegen kann.
- Ich bin dein Erretter. Möge uns der Herr Jesus, der uns mit seinem Blut erlöst hat, immer kostbarer werden. In den Umständen des Lebens rettet und bewahrt Er uns – wie Er einst als Erretter und Heiland das Volk Israel 40 Jahre durch die Wüste geführt hat.
Für die Gewissheit dieser Errettung werden in Vers 4 drei Gründe angeführt:
- «Weil du teuer in meinen Augen bist», werde ich dich erretten. Denk an den Preis, den Er für dich bezahlt hat!
- «Weil du wertvoll bist in meinen Augen.» Hier findest du göttliche Wertschätzung, auch wenn die Menschen gering von dir denken.
- «Weil ich dich lieb habe.» Diese Zusage Gottes nimmt dir jeden Zweifel an deiner Errettung weg.
3) Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir
Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; vom Aufgang her werde ich deine Nachkommen bringen, und vom Niedergang her werde ich dich sammeln» (Jes 43,5).
Die Prüfungen durch das Wasser und das Feuer mögen noch anhalten. Doch der Herr ruft dir noch einmal zu: «Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir.» Wie tröstlich ist das! Zu den Freunden Daniels im Feuerofen war Einer gleich einem Sohn der Götter gekommen, um mit ihnen zu sein. So ist auch der Herr Jesus in deiner Not bei dir. Die Erfahrung seiner Gegenwart und seines Beistands kann dir niemand nehmen.
Warum spricht Gott im gleichen Atemzug noch von den Nachkommen? Weil Er weiss, dass sie uns Sorgen bereiten können. So sehr wir uns über die Geburt eines Kindes freuen, so gross kann später auch unser Kummer um unseren Sohn oder unsere Tochter sein, wenn sie verkehrte Wege gehen.
Das wiederhergestellte Israel empfängt durch Jesaja die Verheissung, dass der HERR seine verlorenen Söhne und Töchter wieder sammeln und zurückbringen wird. Das wird sich in naher Zukunft erfüllen (Jes 60,4.5).
Unsere Kinder sind uns anvertraut. Wir haben eine Verantwortung an ihnen – durch unser Vorbild und unsere Unterweisung. Zudem können wir sie täglich unserem Herrn anbefehlen. Nun kann es sein, dass du nachts erwachst und dir in den Sinn kommt, dass du ohne Nachricht von deinem Sohn bist. Oder du sorgst dich um deine Tochter, weil du bei ihr eine Entwicklung siehst, die dich beunruhigt. Anstatt darüber zu grübeln, sage dem Herrn einfach, was dir Sorge macht. Überlass es Ihm zu wirken, was du zu dieser Stunde doch nicht vermagst. Anstelle der Sorgen will Er dir seinen Frieden schenken, der allen Verstand übersteigt und der dein Herz und deinen Sinn in Christus Jesus bewahren kann (Phil 4,6.7).