Gott ist für uns

Römer 8,31

Vor der Eroberung Jerichos fragte Josua zweifelnd: «Bist du für uns oder für unsere Feinde?» (Jos 5,13). Ist es am Platz, zu zweifeln, ob Gott für uns ist? Er hat uns zuvor erkannt, Er hat uns zuvor bestimmt, Er hat uns berufen, Er hat uns gerechtfertigt. Und in unseren täglichen Nöten, Schwierigkeiten und Kämpfen ist Er «für uns» – für uns, die wir Gott lieben und nach Vorsatz berufen sind. So dürfen wir also kühn sagen: «Der Herr ist mein Helfer, und ich will mich nicht fürchten; was wird mir ein Mensch tun?» (Heb 13,6).

Es gibt aber noch einen anderen Beweis, dass Gott «für uns» ist: Er hat seinen eigenen Sohn «für uns» hingegeben. Das ist das erhabenste Zeugnis von der unvergleichlichen Wesensart der Liebe Gottes. Mit den Worten «nicht verschont» oder «nicht vorenthalten» macht der Apostel wohl eine Andeutung auf Abraham, der seinen geliebten Sohn Isaak «geopfert hat». Zweimal wird gesagt, dass dieser seinen Sohn «nicht vorenthielt» (1. Mo 22,12.16).

Gottes Gabe, sein eigener Sohn, ist der Massstab seines Gebens, und in dieser seiner Gabe sind alle Dinge eingeschlossen. «Alles ist euer», sagt der Apostel (1. Kor 3,22), und er konnte nach seiner eigenen Erfahrung sagen: «Ich habe aber alles in Fülle und habe Überfluss» (Phil 4,18). So bilden denn «alle Dinge», das heisst alle Ereignisse, alle Umstände, eine Armee von Dienern, die unter göttlicher Oberaufsicht zum Guten mitwirken.

Könnte es anders sein?, fragt der Apostel. Wenn Gott seinen eigenen Sohn hingab, Ihn, der alle Dinge erschaffen hat, wie wird Er mit Ihm nicht auch alles schenken? Es ist eine Beleidigung für den alles gebenden Gott, wenn wir uns einbildeten, Er werde irgendetwas Gutes vorenthalten, denen, die in Lauterkeit wandeln (Ps 84,12).