«Siehe, du hast Gefallen an der Wahrheit im Innern» (Ps 51,8).
Der Wasserstand in grossen Maschinenkesseln wird mit Hilfe eines Glasröhrchens gemessen, das aussen sichtbar ist. Das Wasser kann im Röhrchen niemals höher stehen als im Kessel selbst.
So soll auch der Christ in seiner äusseren Hingebung und Tätigkeit für den Herrn nicht grösseren, göttlichen Eifer an den Tag legen, als nur den, der dem Mass seiner verborgenen Gemeinschaft mit Gott entspricht. Nur soweit wir im Innern mit Gott Gemeinschaft haben und mit Ihm wandeln, können wir nach aussen hin für Gott Kraft entfalten und Frucht bringen.
Was wir im Verborgenen vor Gott sind, ist unser eigentliches Wesen. Alles andere ist leerer Schein und Trug. Es mag jemand noch so eifrig im Werk, noch so wohltätig oder von anderen als unermüdlich und hingebend anerkannt sein – er ist in Wirklichkeit nur das, was er im Verborgenen, im Umgang mit dem Herrn ist. Nur was wir im Stillen vor Gott sind, macht unseren wahren Charakter und Wert aus.