«Ihr aber habt den Christus nicht so gelernt, wenn ihr wirklich ihn gehört habt und in ihm gelehrt worden seid, wie die Wahrheit in dem Jesus ist» (Eph 4,20.21).
«Jesus» ist die Person, die in ihren Wegen hier auf der Erde, sowohl in den Augen der Menschen wie auch vor Gott, der vollkommene Ausdruck allen Lichts und der Reinheit war. Der Geist gibt uns in den Evangelien die lebendige Darstellung dessen, was wir in Ihm besitzen.
«Die Wahrheit in dem Jesus» – mit diesem Ausdruck bezeichnet der Geist die Wahrheit, die sich äusserte:
- in jedem seiner Worte; wir können sie darin sehen und hören und erkennen;
- in allen seinen Wegen;
- in seinem Gehorsam und in seinem Dienst;
- in den vielerlei Leiden, durch die Er auf dieser Erde hindurchging;
- in seinem Ausharren;
- in seinem Ernst;
- in seinem Eifer um die Verherrlichung Gottes;
- in seiner zärtlichen Fürsorge für die Menschen, die Gott angehörten;
- in seinem Erbarmen für Sünder, die dem Gericht entgegengingen.
Alles dieses und noch unendlich viel mehr finden wir in Vollkommenheit «in Jesus», und nirgendwo sonst.
Lasst mich die Kostbarkeiten der «Wahrheit in dem Jesus» an einem Beispiel klarmachen.
Wo sollen wir die Wahrheit über den Menschen, wie er hätte sein sollen, kennenlernen? Sehen wir sie etwa in Adam – einem Menschen, der auf seine Frau hörte, nachdem sie der Stimme des Teufels Gehör gegeben hatte? Stellt Adam den «Menschen» nach Gottes Gedanken dar, er, der vor Gott floh und es sogar wagte, Ihn für seine eigene Schuld verantwortlich zu machen?
Oder sollen wir etwa auf seine Söhne blicken? auf Kain, den Erstgeborenen, oder auf Abel, den Kain erschlug? Gewiss, in Abel sehen wir eine liebliche Gnade. Aber diese kam von Gott und nicht aus seinem Eigenen. Du magst die ganze Geschichte des Menschen aller Jahrtausende durchforschen und wirst bei ihm überall, und in steigendem Mass, nur Böses und Hochmut und Anmassung finden, bis du dich schliesslich in Scham und Abscheu davon wegwendest.
Aber Jesus ist der «letzte Adam». In Ihm finde ich, bei jedem Schritt, den Er tat, in jedem Wort, das Er sprach, in allem, was aus seinem Herzen floss und in seinen Wegen sichtbar wurde, den Einen, der nie seinen eigenen Willen tat. Da kann ich nun die Schönheit und das Wunder eines Menschen kennenlernen, der auf dieser Erde Gott untergeordnet war, der als Einziger stets in vollkommener sittlicher Würde voranschritt, obwohl Er von allen, und besonders von den religiösen Führern der Welt jener Tage, verachtet war.
Aber mehr noch, dieser gesegnete Eine, der mir in seinem Leben und in seinem Sterben gezeigt hat, was nach Gottes Gedanken das Wesen des Menschen ist, hat mir auch kundgetan, was Gott ist. Nun erkenne ich Gott, da ich Ihn in Jesus betrachten kann. Neue Gedanken über Gott gehen in der Seele auf, und wenn ich mich Ihm unterwerfe, werde ich vollkommen glücklich.
Das alles gestaltet sich in mir vielleicht nicht auf einmal. Aber so gewiss meine Seele Jesus empfangen und in Ihm erkannt hat, was Gott in Wahrheit ist, habe ich ewiges Leben und werde darin vollen Frieden finden. In Ihm empfange ich alles, wonach ich dürste, alles was Gott meiner Seele geben will, denn die Wahrheit ist in dem Jesus.