Der uns anvertraute Dienst

2. Korinther 2

1. Aus Vers 2 ersehen wir, dass der rechte Dienst «fröhlich» macht. Es kann nicht anders sein, denn der Dienst des Wortes überbringt uns die Botschaft der Freude Gottes. Selbst wenn Er uns wegen unserer Fehler zurechtweisen und traurig machen muss, so soll die Herzensbetrübnis, die daraus hervorkommt, schliesslich doch wieder zur Freude führen.

2. Er ist ein Dienst «der Liebe» (Vers 4). Er macht uns mit der Liebe Gottes vertraut, mit einer Liebe, die grösser ist als das ganze Elend und die Torheit des Menschen, die sich auch bei einem Gläubigen in Christus zeigen können. Er bringt die Seele in Verbindung mit dem, der die Füsse seiner Jünger wäscht.

3. Er ist auch ein Dienst «der Ermunterung» (Vers 7). Er spricht von dem, der einst gesagt hat: «Tröstet, tröstet mein Volk» (Jes 40,1). Er schildert uns den Gott allen Trostes, der die Seinen tröstet in all ihrer Drangsal. Und es gibt für den Gläubigen keine schlimmere Trübsal als die Erinnerung an seine Fehler. Wenn er aber weiss, dass ihm vergeben worden ist, ist er getröstet.

4. Er ist ein Dienst der «Vergebung» (Vers 10). Es kann nicht anders sein, denn er verkündet einen Gott, der uns in Christus alle unsere Vergehungen vergeben hat. Weil dem so ist, so haben auch wir einander zu vergeben, wie Er uns vergeben hat. Wie gross ist dieses Mass!

5. Dieser Dienst verbreitet das Evangelium des Christus, in einer Welt, die Ihn verworfen hat (Vers 12). Welch einen erhabenen Gegenstand stellt er vor unsere Augen, und wie unendlich weit ist das Feld, das er unserer Seele zum Nachsinnen öffnet! Er ist der verworfene, aber in den Himmeln verborgene König; das Auge des Glaubens betrachtet Ihn dort oben; Er wird sich einst mit seiner Braut vermählen und dann mit ihr in Herrlichkeit erscheinen.

6. Zur Ausübung dieses Dienstes muss Gott selbst die Tür auftun (Vers 12); denn die Welt ist für das Evangelium verschlossen, weil Satan, der die Welt dazu verführt hat, Christus zu verwerfen, ihr Fürst ist. Es braucht die Macht Gottes selbst, damit die Menschen in der Welt das Evangelium aufnehmen können. Diese Welt ist ebenso verschlossen wie Jericho, von welcher Stadt niemand hinausging und in welche niemand hineinging.

7. In einer solchen Welt führt Gott seine Diener, die diesen Dienst ausüben, allezeit im Triumphzug umher (Vers 14). Es kann nicht anders sein; denn sie sind die Boten des Königs der Herrlichkeit und die Boten Gottes selbst.

8. Dieser Dienst offenbart an jedem Ort den Wohlgeruch des Namens Jesu (Vers 14). Er macht den bekannt, dessen Name ein ausgegossenes Salböl ist, ein Wohlgeruch, der das Heiligtum erfüllt.

9. Dieser Dienst teilt mit, was Christus für Gott ist (Vers 15). Er ist der, den Gott uns gegeben hat, seine unaussprechliche Gabe.

10. Ein Dienst, dessen Annahme oder Verwerfung eine Entscheidung zum Leben oder zum Tod herbeiführt, bei denen, die das verkündete Wort hören (Vers 16): Das ewige Leben oder den ewigen Tod. Es kann nicht anders sein; denn er macht den Zustand der Herzen derer offenbar, an die er sich richtet. Dieser Dienst ist also feierlich ernst.

11. Ein solcher Dienst kann nur in der Kraft Gottes ausgeübt werden (Vers 16). Wer anders könnte tüchtig sein dazu, als nur Gott selbst? Das Evangelium ist «Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden» (Röm 1,16).

12. Diesem Dienst darf nichts Fremdes beigemischt werden. Dinge, die in den Augen der Menschen die vorzüglichsten sind: Wissenschaft, menschliche Weisheit usw., würden das Wort, das durch ihn verkündigt wird, nur verfälschen (Vers 17). Wie sollte dem Wort Gottes etwas hinzugefügt werden!

13. Der Dienst wird von Gott her ausgeübt (Vers 17). Gott selbst ist es, der seine Diener heranbildet und aussendet.

14. Der Dienst wird vor Gott ausgeübt (Vers 17) Die, die ihn tun, werden Ihm Rechenschaft ablegen müssen über die Art und Weise, wie sie ihn getan haben.

Dass doch alle, denen Er einen Dienst anvertraut hat, sich seiner Bedeutung und seines feierlichen Ernstes mehr bewusst wären!