«Und frühmorgens, als es noch sehr dunkel war, stand er auf und ging hinaus; und er ging hin an einen öden Ort und betete dort.» (Mk 1,35).
Welche Belehrung für uns! Der Herr, als Diener auf dieser Erde, betete!
Vom frühen Morgen bis zum späten Abend war Er damit beschäftigt, die Leiden der Menschen zu lindern. Und doch, lange bevor der Tag anbrach, als es überall noch finster war, ging Er hinaus, um mit seinem Vater zu reden! Wie wunderbar mussten doch die Beziehungen zwischen einem solchen Vater und einem solchen Sohn sein! Im Alten Testament lesen wir: «Der Herr, HERR, hat mir eine Zunge der Belehrten gegeben, damit ich wisse, den Müden durch ein Wort aufzurichten. Er weckt jeden Morgen, er weckt mir das Ohr, damit ich höre wie solche, die belehrt werden.» (Jes 50,4). Im Neuen Testament wird uns nun gezeigt, wie der Herr dies verwirklichte: Lange vor Sonnenaufgang zog Er sich an einen öden Ort zurück, um zu beten.
Wenn Er, der Herr, vor Beginn seiner Tagesarbeit in die Stille ging, um mit Gott zu sein, müssen wir uns dann in den uns auferlegten Pflichten und Aufgaben über unser Versagen wundern, wenn wir die Beziehungen mit unserem Vater vernachlässigen? Wir können sicher sein, da allein findet sich das Geheimnis der Kraft und des Ausharrens in unserem Dienst!