Die sichere Grundlage unseres Glaubens

2. Timotheus 3,14-17

Der Apostel sagt uns hier, worin in diesen letzten Zeiten der Schutz des treuen Christen besteht, und worauf er sich stützen kann, um durch die Gnade an der Wahrheit festzuhalten und im Genuss des Heils Gottes zu bleiben.

Die Sicherheit des Christen beruht auf der Gewissheit, dass die Lehre, die er empfangen hat, unmittelbar von Gott her kommt, und dass er die Schriften, die ihn mit dem Willen, den Handlungen, den Ratschlüssen und selbst mit der Natur Gottes bekannt machen, als echte, inspirierte Dokumente betrachtet.

Wir bleiben in dem, was wir gelernt haben, weil wir wissen, von wem wir es gelernt haben – ein einfacher und sehr wichtiger Grundsatz! Wir wachsen in der göttlichen Erkenntnis, aber der Gläubige, insofern er von Gott belehrt ist, gibt das, was er aus unmittelbarer göttlicher Quelle gelernt hat, nie auf um neuer Meinungen willen. Unter unmittelbarer göttlicher Quelle verstehe ich Personen,1 denen Gott die Wahrheit durch Offenbarung mitgeteilt hat, mit der Vollmacht, sie als von Ihm kommend mitzuteilen. Wenn ich also die Aufgabe anerkenne, die diese Personen von Gott empfangen haben, nehme ich das, was sie sagen, als eine Mitteilung Gottes auf. Es ist wahr, dass sie mit den übrigen Schriften übereinstimmen muss, aber wenn es sich erweist, wie es bei den Aposteln der Fall war, dass ein Mensch der Diener Gottes ist, durch Ihn befähigt, seine Gedanken mitzuteilen, so nehme ich das, was dieser in der Ausübung seines Dienstes übermittelt, als von Gott kommend an.

In diesem Fall handelt es sich nicht um die Versammlung. Sie kann nicht das Gefäss sein, dem Gott die göttliche Wahrheit direkt mitteilt. Dazu braucht Er immer einzelne. Das Teil der Versammlung ist, die Wahrheit zu bewahren, wenn sie ihr mitgeteilt wird, und nicht, sie zu offenbaren. Gott hat seinen Aposteln und Propheten mitgeteilt, was Er der Welt verkündigen wollte, und sie haben es der Welt kundgetan. Niemand vermöchte es zu tun, wenn er nicht von Gott selbst die Wahrheit, die Er mitteilen will, als Offenbarung empfangen hat.

Das also ist die sichere Grundlage der Gewissheit und der Kraft für den Menschen Gottes, im Blick auf die göttliche Wahrheit. Sie ist ihm nicht direkt offenbart worden. Paulus und andere Werkzeuge waren es, die Gott zu Gegenständen dieser besonderen Gunst erwählt hat. Aber der Mensch Gottes weiss, von wem er die göttliche Wahrheit gelernt hat, das heisst also von jemand (hier war es Paulus), dem sie direkt durch göttliche Inspiration mitgeteilt wurde und der vonseiten Gottes dazu bevollmächtigt war, sie mitzuteilen. Wer von ihm lernt, weiss, dass es die göttliche Wahrheit ist, so, wie Gott sie mitgeteilt hat und wie Gott sie mitteilen wollte. (Siehe 1. Kor 2.)

  • 1Anmerkung der Redaktion: Die Propheten des Alten Testaments wie auch die Apostel und Propheten des Neuen Testaments.