Wenn ein Mensch in Buße und Glauben zum Herrn Jesus kommt, empfängt er Vergebung seiner Sünden und durch die Neugeburt göttliches, ewiges Leben. Dieses Leben wünscht in der Nachfolge des Herrn, zu seiner Ehre und Freude, sich zu entfalten. Nun ist dieser Weg aber nicht so einfach. Immer wieder kommt er in Situationen, in denen er Entscheidungen zu treffen hat. Dass dabei Fragen auftreten, ist ganz natürlich. Wie kann ich sicher sein, dass ich den rechten Entschluss gefasst habe? Wie kann ich den Willen Gottes erkennen?
Zunächst erwartet Gott von uns, dass wir seinen Willen kennen lernen und tun: «Darum seid nicht töricht, sondern verständig, was der Wille des Herrn sei» (Eph 5,17). Und Gottes Wille kann erkannt werden: «Er leitet die Sanftmütigen im Recht und lehrt die Sanftmütigen seinen Weg» (Ps 25,9).
Gott offenbart seinen Willen jedoch nur denen, die Ihm auch gehorchen wollen, die wirklich das Verlangen haben, Ihm zu gefallen. Römer 12,1.2 redet klar von diesen Bedingungen: «Eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Schlachtopfer … dass ihr prüfen mögt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.»
Der Wille Gottes im Blick auf uns ist das Allerbeste für uns! Der Wille Gottes ist übrigens sehr persönlich. Sein Wille betrifft unsere Ferien, unsere Geschäftsreisen, unsere Ehe oder unser Ledigsein, unsere Gesundheit, unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Wenn wir eine Entscheidung zu treffen haben, mag es gut sein, uns folgende Fragen zu stellen:
- Bin ich bereit, Gottes Willen zu tun? «Wenn jemand Gottes Willen tun will, so wird er von der Lehre wissen, ob sie aus Gott ist …» (Joh 7,17).
- Was lehrt mich Gottes Wort in diesem Fall? Gott zeigt uns seinen Willen durch sein Wort. Wir müssen darum viel darin lesen. Der Geist Gottes führt uns nie auf einen Weg, der im Widerspruch zu der Lehre des Wortes Gottes steht.
- Bitte Gott, dass Er seinen Willen offenbare, so dass du ihn deutlich erkennen kannst.
- Sind meine Beweggründe und Wünsche rein? Ist das, was ich tun will, zur Verherrlichung des Herrn?
- Bin ich bereit, meinen von Gott gegebenen gesunden Verstand zu gebrauchen? Dabei ist nötig, dass der Heilige Geist diesen Verstand oder Sinn täglich durch Erneuerung verwandelt, d.h. vom Geist der Welt absondert (Röm 12,2).
- Geniesst mein Herz bei dieser Entscheidung einen tiefen Frieden? «Und der Friede des Christus regiere in euren Herzen, zu dem ihr auch berufen worden seid in einem Leib» (Kol 3,15). Natürlich ist es unsinnig, zu sagen, dass man in einer bestimmten Sache Gottes Willen kenne, wenn man dabei innerlich in tiefer Unruhe über die getroffene Entscheidung ist. Wenn Gott seinen Willen deutlich gemacht hat, kommt ein überströmender Friede in unser Herz (Phil 4,7).
- Habe ich mit andern, geistlich gesinnten Gläubigen darüber sprechen können und ihren Rat eingeholt? «Wo keine Führung ist, verfällt ein Volk; aber Rettung ist bei der Menge der Ratgeber» (Spr 11,14).
- Was lassen uns die Umstände erkennen: eine offene Tür, oder eine geschlossene Tür? Es kann sein, dass ich an die verkehrte Tür klopfe. Manchmal schliesst Gott eine Tür, um eine andere zu öffnen. Manchmal kann eine Tür aufgehen, und trotzdem führt sie zu vielen Schwierigkeiten; aber das bedeutet nicht, dass es darum durchaus nicht Gottes Wille sei. «Denn eine grosse und wirkungsvolle Tür ist mir aufgetan, und die Widersacher sind zahlreich» (1. Kor 16,9).
- Sei offen für eine Überprüfung der Entscheidungen, die in der Vergangenheit in Verbindung mit dem Suchen nach dem Willen Gottes gefasst wurden. Zu viele Gläubige sind der Meinung, dass, wenn Gott sie einmal seinen Willen erkennen liess, Er dann niemals etwas daran ändern könne. Vergiss nicht, dass unser Erkennen «stückweise» ist (1. Kor 13,9), und dass Gott uns seinen Willen manchmal in verschiedenen Etappen erkennen lässt.