«Als die sechste Stunde gekommen war, kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde» (Markus 15,33)
Als unser Herr ein Sündenträger wurde, war Er von übernatürlicher Finsternis umgeben. Es ist bekannt, dass damals – nach wissenschaftlichen Feststellungen – keine Sonnenfinsternis eingetreten sein konnte.
Es war nicht nur ein Naturereignis, sondern eine übernatürliche Finsternis. Sie war noch von anderen übernatürlichen Zeichen begleitet: Der Vorhang des Tempels zerriss in zwei Stücke von oben bis unten. Die Grüfte taten sich auf. Die Sonne wurde verfinstert, und im Blick auf den Zeitpunkt, die Dauer und das davon betroffene Gebiet war die Finsternis von ganz besonderer Art.
Jetzt war Christus für uns «zur Sünde gemacht» worden. Wenn Christus sein ganzes Leben hindurch unsere Sünden getragen hätte, hätten sich diese geheimnisvollen Zeichen während der ganzen Zeit zeigen müssen. Wäre Christus vorher schon «zur Sünde gemacht» worden, hätte Er als solcher vorher schon von Gott verlassen werden müssen. Aber es ist sehr deutlich, dass Gott Ihn erst da verliess und nur da. Die übernatürliche Finsternis, das Verlassensein von Gott und alle die anderen wunderbaren Zeichen hoben die Anwesenheit einer unergründlichen Krisis hervor, die ohnegleichen war, die vor allem Vergangenen und Zukünftigen einzig dasteht. Ist es zu viel gesagt, wenn wir aufgrund dieser Zeugnisse der Schrift behaupten, dass in der ganzen Ewigkeit nie mehr eine solche Krisis sein wird?
Wie gesegnet ist es zu wissen, dass alles auf Christus hindeutet, der «für uns zur Sünde gemacht wurde»! Ohne Zweifel war dies Gottes Tun zu seiner eigenen Herrlichkeit, was immer auch das Geschöpf in seiner Bosheit dabei für eine Rolle gespielt haben mag.
Das Herz ist nicht zu beneiden, das – geleitet durch die Vernunft – diese Dinge nicht wahrhaben will, statt zu wachsen durch die Wahrheit, dass, was Christus an diesem Tag litt, die wichtigste Tatsache darstellt, die es je gegeben hat oder geben wird.