Jeremia » Kapitel 46

Elberfelder Übersetzung

Jeremia, Gottes Bote in böser Zeit (7)
Jeremia 46; Jeremia 48; Jeremia 49; Jeremia 50; Jeremia 51; Jeremia 52

1Das Wort des HERRN, das an Jeremia, den Propheten, erging1 über2 die Nationen.

2Über Ägypten.
Über2 die Heeresmacht des Pharaos Neko, des Königs von Ägypten, die in Karchemis war, am Strom Euphrat, die Nebukadrezar, der König von Babel, im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, schlug.

3Rüstet Tartsche und Schild3 und rückt heran zum Kampf!4Spannt die Pferde an und besteigt die Reitpferde4! Und stellt euch auf in Helmen, putzt die Lanzen, zieht die Panzer an!5Warum sehe ich sie bestürzt zurückweichen? Und ihre Helden sind zerschmettert, und sie ergreifen die Flucht und sehen sich nicht um – Schrecken ringsum!, spricht der HERR.6Der Schnelle soll nicht fliehen und der Held nicht entkommen; im Norden, zur Seite des Stromes Euphrat, sind sie gestrauchelt und gefallen.

7Wer ist es, der heraufsteigt wie der Nil, wie Ströme wogen seine Gewässer?8Ägypten steigt herauf wie der Nil, und wie Ströme wogen seine Gewässer; und es spricht: Ich will hinaufsteigen, will das Land bedecken, will Städte zerstören und ihre Bewohner.9Steigt hinauf5, ihr Pferde, und rast, ihr Wagen; und die Helden mögen ausziehen, Kusch6 und Put, die den Schild fassen, und die Luditer7, die den Bogen fassen und spannen!10Aber dieser Tag ist für den Herrn, den HERRN der Heerscharen, ein Tag der Rache, um sich zu rächen an seinen Widersachern; und fressen wird das Schwert und sich sättigen und sich laben an8 ihrem Blut. Denn der Herr, der HERR der Heerscharen, hat ein Schlachtopfer im Land des Nordens, am Strom Euphrat.11Geh hinauf nach Gilead und hole Balsam, du Jungfrau, Tochter Ägyptens! Vergeblich häufst du die Heilmittel; da ist kein Pflaster für dich.12Die Nationen haben deine Schande gehört, und die Erde ist voll von deinem Klagegeschrei; denn ein Held ist über den anderen gestrauchelt, sie sind beide zusammen gefallen.

13Das Wort, das der HERR zu Jeremia, dem Propheten, redete bezüglich der Ankunft Nebukadrezars, des Königs von Babel, um das Land Ägypten zu schlagen:14Verkündigt es in Ägypten, und lasst es hören in Migdol, und lasst es hören in Noph und in Tachpanches! Sprecht: Stelle dich und rüste dich! Denn das Schwert frisst alles rings um dich her.15Warum sind deine Starken niedergeworfen? Keiner hielt stand, denn der HERR hat sie niedergestoßen.16Er ließ viele straucheln; ja, einer fiel über den anderen, und sie sprachen: Auf, und lasst uns zurückkehren zu unserem Volk und zu unserem Geburtsland vor dem gewalttätigen Schwert!17Man rief dort: Der Pharao, der König von Ägypten, ist verloren9; er hat die bestimmte Zeit10 vorübergehen lassen!18So wahr ich lebe, spricht der König, HERR der Heerscharen ist sein Name: Wie der Tabor unter den Bergen und wie der Karmel am Meer wird er11 kommen!19Mache dir Auswanderungsgeräte, du Bewohnerin, Tochter Ägyptens; denn Noph wird zur Wüste und verbrannt werden, ohne Bewohner.

20Eine sehr schöne junge Kuh ist Ägypten; eine Bremse von Norden kommt, sie kommt.21Auch seine Söldner in seiner Mitte sind wie gemästete Kälber; ja, auch sie wandten sich um, sind geflohen allesamt, haben nicht standgehalten; denn der Tag ihres Verderbens12 ist über sie gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung.22Sein13 Laut ist wie das Geräusch einer Schlange14, die davoneilt; denn sie15 ziehen mit Heeresmacht daher und kommen über Ägypten16 mit Beilen wie Holzhauer.23Sie haben seinen Wald umgehauen, spricht der HERR, denn sie sind unzählig17; denn sie sind zahlreicher als die Heuschrecken, und ohne Zahl sind sie.24Die Tochter Ägyptens ist zuschanden geworden, sie ist in die Hand des Volkes von Norden gegeben.25Es spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich suche heim den Amon von No18 und den Pharao und Ägypten und seine Götter und seine Könige, ja, den Pharao und die, die auf ihn vertrauen.26Und ich gebe sie in die Hand derer, die nach ihrem Leben trachten, und zwar in die Hand Nebukadrezars, des Königs von Babel, und in die Hand seiner Knechte. Danach aber soll es bewohnt werden wie in den Tagen der Vorzeit, spricht der HERR.

27Du aber,19 fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und erschrick nicht, Israel! Denn siehe, ich will dich retten aus der Ferne und deine Nachkommen aus dem Land ihrer Gefangenschaft; und Jakob wird zurückkehren und ruhig und sicher sein, und niemand wird ihn aufschrecken.28Du, mein Knecht Jakob, fürchte dich nicht, spricht der HERR, denn ich bin mit dir. Denn ich werde allen Nationen, wohin ich dich vertrieben habe, den Garaus machen; aber dir werde ich nicht den Garaus machen, sondern dich nach Gebühr züchtigen und dich keineswegs ungestraft lassen.

  • 1Eig. Was als Wort des HERRN an Jeremia, den Propheten, erging.
  • 2a2bO. gegen.
  • 3D.i. der große, den ganzen Mann schützende Schild.
  • 4A.ü. und sitzt auf, ihr Reiter.
  • 5O. Bäumt euch auf.
  • 6D.i. Äthiopien.
  • 7Put u. Luditer waren nordafrikanische Völkerschaften.
  • 8O. reichlich getränkt werden mit.
  • 9Eig. ist Untergang (a.ü. Getöse, o. Toben).
  • 10D. h. die Frist, die Gott ihm gewährte.
  • 11D. h. der alle anderen überragende König von Babel.
  • 12O. Untergangs.
  • 13D.i. Ägyptens.
  • 14Eig. ist wie die Schlange.
  • 15D. h. die Chaldäer.
  • 16W. es.
  • 17Eig. denn es ist unerforschlich (o. nicht zu ermitteln); a.ü. obgleich er undurchdringlich ist.
  • 18D.i. Theben (wo der Gott Amon verehrt wurde).
  • 19Vgl. Kap. 30,10.11.