Prediger » Kapitel 1

Elberfelder Übersetzung

Der Prediger – und die Antworten des Neuen Testaments (1)
Prediger 1,15; Prediger 2,17-18; Prediger 12,9.11

1Worte des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs in Jerusalem.

2Eitelkeit1 der Eitelkeiten!, spricht der Prediger; Eitelkeit der Eitelkeiten! Alles ist Eitelkeit.3Welchen Gewinn hat der Mensch bei all seiner Mühe, womit er sich abmüht unter der Sonne?4Eine Generation2 geht, und eine Generation2 kommt; aber die Erde besteht ewig.5Und die Sonne geht auf, und die Sonne geht unter; und sie eilt ihrem Ort zu, wo sie aufgeht.6Der Wind geht nach Süden und wendet sich3 nach Norden; sich wendend und wendend geht er, und zu seinen Wendungen4 kehrt der Wind zurück.7Alle Flüsse laufen in das Meer, und das Meer wird nicht voll; an den Ort, wohin die Flüsse laufen, dorthin laufen sie immer wieder.8Alle Dinge mühen sich ab: Niemand vermag es auszusprechen5. Das Auge wird des Sehens nicht satt, und das Ohr nicht voll vom Hören.9Das, was gewesen ist, ist das, was sein wird; und das, was geschehen ist, ist das, was geschehen wird. Und es gibt gar nichts Neues unter der Sonne.10Gibt es ein Ding, von dem man sagt: „Siehe, das ist neu!“, längst ist es gewesen in den Zeitaltern6, die vor uns gewesen sind.11Es gibt keine Erinnerung an die Früheren; und für die Nachfolgenden, die sein werden, für sie wird es auch keine Erinnerung bei denen geben, die später sein werden.

12Ich, der Prediger, war König über Israel in Jerusalem.13Und ich richtete mein Herz darauf, alles mit Weisheit zu erforschen und zu erkunden, was unter dem Himmel geschieht: eine üble Beschäftigung7, die Gott den Menschenkindern gegeben hat, sich damit abzuplagen.14Ich habe alle Taten gesehen, die unter der Sonne geschehen; und siehe, alles ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind.15Das Krumme kann nicht gerade werden, und das Fehlende kann nicht gezählt werden.

16Ich sprach in8 meinem Herzen und sagte: Siehe, ich habe Weisheit vergrößert und vermehrt über alle hinaus, die vor mir über Jerusalem waren, und mein Herz hat Fülle von Weisheit und Erkenntnis gesehen;17und ich habe mein Herz darauf gerichtet, Weisheit zu erkennen und Unsinn9 und Torheit zu erkennen: Ich habe erkannt, dass auch das ein Haschen nach Wind ist.18Denn wo viel Weisheit ist, ist viel Verdruss; und wer Erkenntnis mehrt, mehrt Kummer.

  • 1O. Nichtigkeit (so auch später).
  • 2a2bEig. Geschlecht.
  • 3Eig. kreist.
  • 4Eig. Kreisungen.
  • 5D. h. mit Worten völlig zu erschöpfen.
  • 6Eig. nach Ewigkeiten (d. h. unabsehbar langen Zeiträumen) gemessen.
  • 7O. Anstrengung.
  • 8O. mit.
  • 9Eig. Tollheit.