Sprüche » Kapitel 28

Elberfelder Übersetzung

Wenn wir als Gläubige sündigen
Psalm 25,11; Sprüche 28,13

1Die Gottlosen fliehen, obwohl kein Verfolger da ist; die Gerechten aber sind getrost wie ein junger Löwe.

2Durch die Frevelhaftigkeit1 eines Landes werden seine Fürsten zahlreich; aber durch einen verständigen, einsichtigen Mann wird sein Bestand verlängert2.

3Ein armer Mann,3 der Geringe bedrückt, ist ein Regen, der wegschwemmt und kein Brot bringt.

4Die das Gesetz verlassen, rühmen die Gottlosen; die aber das Gesetz halten, entrüsten sich über sie.

5Böse Menschen verstehen das Recht nicht; die aber den HERRN suchen, verstehen alles.

6Besser ein Armer, der in seiner Lauterkeit wandelt, als ein Verkehrter4, der auf zwei Wegen geht und dabei reich ist.

7Ein verständiger Sohn bewahrt das Gesetz5; wer sich aber zu Schlemmern6 gesellt, macht seinem Vater Schande.

8Wer sein Vermögen durch Zins und durch Wucher7 mehrt, sammelt es für den, der sich der Geringen erbarmt.

9Wer sein Ohr abwendet vom Hören des Gesetzes: Sogar sein Gebet ist ein Gräuel.

10Wer Aufrichtige auf einen bösen Weg irreführt, wird selbst in seine Grube fallen; aber die Vollkommenen werden Gutes erben.

11Ein reicher Mann ist weise in seinen Augen, aber ein verständiger Geringer durchschaut ihn.

12Wenn die Gerechten frohlocken, ist die Pracht groß; wenn aber die Gottlosen emporkommen, verstecken sich die Menschen8.

13Wer seine Übertretungen verbirgt, wird kein Gelingen haben; wer sie aber bekennt und lässt, wird Barmherzigkeit erlangen.

14Glückselig der Mensch, der sich beständig fürchtet; wer aber sein Herz verhärtet, wird ins Unglück fallen.

15Ein brüllender Löwe und ein gieriger Bär: So ist ein gottloser Herrscher über ein armes Volk.

16Ein Fürst ohne Verstand ist auch reich an Erpressungen. Wer unrechtmäßigen Gewinn hasst, wird seine Tage verlängern.

17Ein Mensch, belastet mit dem Blut einer Seele, flieht bis zur Grube: Man unterstütze ihn nicht!

18Wer untadelig wandelt, wird gerettet werden; wer aber verkehrt9 auf zwei Wegen geht, wird auf einmal fallen.

19Wer sein Land bebaut, wird mit Brot gesättigt werden; wer aber nichtigen Dingen nachjagt, wird mit Armut gesättigt werden.

20Ein treuer Mann hat viele Segnungen; wer aber hastig ist, reich zu werden, wird nicht schuldlos sein10.

21Die Person11 ansehen ist nicht gut, und für einen Bissen Brot kann ein Mann übertreten.

22Ein missgünstig blickender Mann hascht nach Reichtum, und er erkennt nicht, dass Mangel über ihn kommen wird.

23Wer einen Menschen straft12, wird danach mehr Gunst finden13, als wer mit der Zunge schmeichelt.

24Wer seinen Vater und seine Mutter beraubt und spricht: „Kein Frevel ist es!“, der ist ein Genosse des Verderbers.

25Der Habgierige erregt Zank; wer aber auf den HERRN vertraut, wird reichlich gesättigt.

26Wer auf sein Herz vertraut, der ist ein Tor; wer aber in Weisheit wandelt, der wird entkommen.

27Wer dem Armen gibt, wird keinen Mangel haben; wer aber seine Augen verhüllt, wird mit Flüchen überhäuft werden.

28Wenn die Gottlosen emporkommen, verbergen sich die Menschen; und wenn sie umkommen, mehren sich die Gerechten.

  • 1W. Übertretung.
  • 2O. dauert das Bestehende (o. die Ordnung) fort.
  • 3Die Septuaginta liest: Ein Mann in Gottlosigkeit und …
  • 4D. h. Falscher, o. Heuchler.
  • 5O. bewahrt Unterweisung.
  • 6W. Fressern.
  • 7D. h. Aufschlag bei Rückerstattung geliehener Naturalien (vgl. 3. Mose 25,36.37).
  • 8Eig. lassen sich die Menschen suchen.
  • 9D. h. falsch, o. heuchlerisch.
  • 10O. ungestraft bleiben.
  • 11W. das Angesicht.
  • 12D. h. tadelt, zurechtweist (wie Kap. 29,1).
  • 13O. Wer einen Menschen straft, der rückwärts geht, wird mehr Gunst finden.