Hirten und Aufseher

1. Petrus 5,2-3

Im fünften Kapitel seines ersten Briefes richtet sich der Apostel Petrus an die Ältesten und belehrt sie darüber, wie sie sich den Gläubigen gegenüber, die ihrer Fürsorge anvertraut sind, verhalten sollen: «Hütet die Herde Gottes, die bei euch ist, indem ihr die Aufsicht nicht aus Zwang führt, sondern freiwillig, auch nicht um schändlichen Gewinnes willen, sondern bereitwillig, und nicht als solche, die da herrschen über ihre Besitztümer, sondern indem ihr Vorbilder der Herde seid» (1. Pet 2.3).

Wenn wir an einen Hirten denken, dann stellen wir uns normalerweise jemanden vor, der voraus geht und dem die Schafe nachfolgen. Das ist auch der Gedanke in der obigen Bibelstelle: Die Ältesten sollen gute Vorbilder der Herde sein.

Wir wollen dem Herrn für jene danken, die uns ein gutes Vorbild sind, das wir nachahmen können, die wir auch aufsuchen dürfen, wenn wir einen Rat benötigen. Sie sind eifrig im Dienst für den Herrn, indem sie für jene aus dem Volk Gottes sorgen, die sie umgeben. Welch ein Segen, solche zu sehen, die nach Beendigung ihrer beruflichen Tätigkeit, im Pensionsalter weiterhin für den Herrn arbeiten, indem sie wie ein Hirte den Gläubigen dienen.

Die von Petrus angesprochenen Ältesten sollten nicht nur Vorbilder sein, sondern auch einen Dienst als Aufseher ausüben. In 1. Chronika 17,7 sagte der Herr zu David: «Ich habe dich von der Weide genommen, hinter dem Kleinvieh weg, damit du Fürst sein solltest über mein Volk Israel.» Oft geht ein Hirte hinter den Schafen her, indem er sie lenkt, sie vorwärts treibt. Hinter der Herde stehend kann er sie überblicken, sie führen und leiten. Von hinten erkennt er das Eine, das sich von der Herde verlaufen will, sehr schnell und kann das Nötige unternehmen, um es zurückzubringen. Von hinten sieht er auch jene, die langsam gehen und aus Schwäche oder weil sie krank sind, zurückbleiben, und vermag ihnen zu helfen. Von diesem Standpunkt aus sieht er auch, ob gefährliche Feinde nahen, die stehlen, vernichten und die Herde zerstreuen wollen.

Mögen wir Gott für solche danken, die Er in den örtlichen Zeugnissen der Versammlung gegeben hat, die um unser geistliches Wohl besorgt und auch bereit sind, klar Stellung zu nehmen. Sie wachen über die Herde, auch wenn dies – aus Liebe zu denen, die sich verirren – manchmal eine Zurechtweisung nötig macht. Wie wichtig sind ältere Brüder, die für die Gläubigen in den örtlichen Versammlungen besorgt sind, solche, die bereit sind, zu führen, zurechtzuweisen, zu schützen, zu nähren, zu beaufsichtigen, zu dienen und Vorbilder zu sein. Lass dich ermuntern, diesen unschätzbaren Dienst für jene zu tun, die Gott deiner Fürsorge anvertraut hat!