Der erste Psalm handelt vom Gerechten, dessen Weg vor dem Herrn Bestand hat. Im Herrn Jesus, der als der wahre Gerechte hier auf der Erde gelebt hat, ging dieser Psalm Vers für Vers in Erfüllung. In der prophetischen Aussage dieser Worte steht der zukünftige jüdische Überrest vor uns, der seinen Weg in Treue gehen möchte. Doch dieser Psalm wird auch heute für jeden Glaubenden wahr, der in Gemeinschaft und praktischer Übereinstimmung mit seinem Gott lebt.
Vers 1: «Glückselig der Mann, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen und nicht steht auf dem Weg der Sünder und nicht sitzt auf dem Sitz der Spötter, …»
Der Anfang des Psalms zeigt, womit der Gerechte nichts zu tun hat. Er hat keine Gemeinschaft mit denen, die ohne Gott leben, und will nichts mit ihren bösen Plänen zu tun haben. Seinen Lebenswandel führt er nach ganz anderen Prinzipien. Er lebt in Abhängigkeit von Gott und fragt nach seinem Willen.
Der Gerechte macht auch keine gemeinsame Sache mit denen, die durch ihre Sünden charakterisiert sind. Er hält sich von ihren bösen Wegen und Taten fern.
Schliesslich lässt er sich nicht mit denen ein, die spotten. Er distanziert sich von den bösen Worten und der bösen Haltung der Verachtung Gottes, die die Spötter kennzeichnen. In dieser Trennung vom Bösen liegt für den Gerechten ein wichtiger Schlüssel für seine Bewahrung!
Verse 2.3: «… sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht! Und er ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit und dessen Blatt nicht verwelkt; und alles, was er tut, gelingt.»
Gott redet nicht nur von dem, was zu meiden ist. Er zeigt vor allem das, womit wir uns freudig und gern beschäftigen dürfen – mit dem Wort Gottes. Ein Glaubender, der immer nur dem Bösen ausweicht, der immer nur an das denkt, was er nicht tun darf, wird schliesslich ganz niedergeschlagen sein. Er sieht nur auf das, was ihm zum Schaden ist und verliert dabei aus dem Auge, wie viel Gott ihm zur Freude, zum Genuss und als Betätigungsmöglichkeit zum Wirken des Guten geschenkt hat.
Richten wir uns mehr nach dem aus, was Gott uns schenkt! Suchen wir Freude und Erfrischung im Wort Gottes! Strecken wir die Wurzeln unseres Lebens nach dem Wasser des Lebens aus, das Gott gern und reichlich zur Verfügung stellt! Dann finden wir Erfrischung, inneren Halt und die nötige Kraft, um sowohl Frucht für Gott zu bringen (die Frucht des Baums) als auch das Böse zu meiden und ein Zeugnis für Gott zu sein (die Blätter des Baums).
Verse 4-6: «Nicht so die Gottlosen, sondern sie sind wie die Spreu, die der Wind dahintreibt. Darum werden die Gottlosen nicht bestehen im Gericht, noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten. Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten; aber der Weg der Gottlosen wird vergehen.»
Am Schluss des Psalms richtet Gott die Aufmerksamkeit einerseits auf das Ende der Gottlosen und anderseits auf den Weg der Gerechten. Die Gottlosen werden gerichtet. Zu seiner Zeit wird Gott eine gerechte Antwort auf ihr Verhalten geben, wenn sie nicht umkehren und Buße tun. Der Weg der Gottlosen wird vergehen, er führt ins Verderben.
Aber der Herr nimmt Kenntnis vom Weg der Gerechten. Nichts ist bei Ihm vergessen. Mit Freude und Wertschätzung sieht Er auf die Gerechten, sichert ihnen Bestand und Zukunft sowie seinen reichen Segen zu!
Es mag sein, dass Leiden um der Gerechtigkeit willen die Folge sind, wenn man die Belehrungen dieses Psalms im täglichen Leben umsetzt. Doch der Herr sieht alles und hat zu seiner Zeit auf alles eine gerechte Antwort. Auch der wahre Gerechte – der Herr Jesus selbst – hat hier auf der Erde gelitten. Doch Er hat seine Rechtssache Gott übergeben und eine herrliche Antwort erhalten (Jes 49,4 und 1. Pet 2,23). Gott hat Ihn auferweckt und Ihm den Ehrenplatz zu seiner Rechten gegeben (Apg 2,24.34-36). Fassen wir Mut, den Weg der Gerechten zu gehen und in praktischer Übereinstimmung mit Gott zu leben!