Gefahren auf dem Glaubensweg

Sprüche 30,7-9

Das 30. Kapitel im Buch der Sprüche trägt die Überschrift: «Worte Agurs, des Sohnes Jakes, der Ausspruch.» Es enthält nicht nur wichtige Aussagen dieses von Gott inspirierten Mannes, sondern auch ein nachahmenswertes Gebet:

«Zweierlei erbitte ich von dir; verweigere es mir nicht, ehe ich sterbe: Eitles und Lügenwort entferne von mir, Armut und Reichtum gib mir nicht, speise mich mit dem mir beschiedenen Brot; damit ich nicht satt werde und dich verleugne und spreche: Wer ist der HERR?, und damit ich nicht verarme und stehle und mich vergreife an dem Namen meines Gottes» (Spr 30,7-9).

Agurs erster Wunsch ist Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit. Deshalb bittet er Gott: «Eitles und Lügenwort entferne von mir!» Die zweite Bitte entspringt der erkannten Gefahr von Armut und Reichtum. Daher wünscht er weder das eine noch das andere. Er möchte mit dem zufrieden sein, was Gott ihm zugedacht hat, und von Ihm abhängig bleiben.

Was Agur erwähnt, kann auch für uns eine Gefahr und ein Hindernis in der Nachfolge des Herrn Jesus und in der Abhängigkeit von Gott sein. Möchten wir auf der Hut sein!

Eitles oder Falschheit. Wie schnell kommen wir uns besser vor als wir sind und sonnen uns in Selbstgefälligkeit. Das macht uns leichtfertig und stolz. – Oder wir täuschen die anderen, indem wir uns nicht so geben, wie wir sind. – Vielleicht meinen wir auch, besser zu sein als andere, wo wir doch nichts sind. Dem Hochmut wird Gott immer widerstehen.

Lügenwort oder Unehrlichkeit. Auch als Glaubende neigen wir manchmal dazu, es mit der Wahrheit nicht so genau zu nehmen, sei es um besser dazustehen oder um Unangenehmes zu vertuschen. Möchten wir uns täglich darin üben, wahr und aufrichtig vor Gott und Menschen zu sein.

Armut kann zu übermässigem Sorgen um das tägliche Brot führen, sodass das geistliche Leben dabei beeinträchtigt wird. Und wie leicht gleichen wir in solchen Situationen dem Volk Israel in der Wüste, das schon beim kleinsten Mangel seine Unzufriedenheit murrend zum Ausdruck brachte.

Reichtum. Auch das Gegenteil von Armut ist für Christen gefährlich. Wenn Armut zu Diebstahl führen kann, so Reichtum zu Überheblichkeit. «Wenn der Reichtum wächst, so setzt euer Herz nicht darauf!» (Ps 62,11). Wie leicht verlässt man bei zunehmendem Wohlstand die Abhängigkeit vom Herrn. Hüten wir uns auch vor der Liebe zum Geld!

Weil Agur sich vor diesen Klippen fürchtete, bat er Gott, ihn davor zu bewahren. Und wenn Gott es gut findet, uns in solche Umstände wie Armut oder Reichtum zu versetzen, dann will Er bestimmt Gnade schenken, um darin von Ihm abhängig zu bleiben und auf Ihn zu harren.