Die Jünger sind dem Herrn Jesus überallhin gefolgt. So heisst es in Matthäus 8,23: «Als er in das Schiff gestiegen war, folgten ihm seine Jünger.» Doch nun geraten sie mit ihrem Meister zusammen mitten auf dem See in einen schweren Sturm. Und Er schläft! «Siehe, ein grosses Unwetter erhob sich auf dem See, so dass das Schiff von den Wellen bedeckt wurde; er aber schlief» (V. 24).
Warum der Sturm? Oft bestellt der Meister selbst die Stürme. «Er spricht und bestellt einen Sturmwind, der hoch erhebt seine Wellen. Sie fahren hinauf zum Himmel, sinken hinab in die Tiefen; es zerschmilzt in der Not ihre Seele. Sie taumeln und schwanken wie ein Betrunkener, und zunichte wird all ihre Weisheit» (Ps 107,25-27). Der Sturm käme nicht, wenn es nicht nötig wäre. Aber in der Not lernt man beten. Da werden wir ganz auf den Herrn geworfen. Dabei entdecken wir, dass uns Kindern Gottes der Weg nach oben zum Thron der Gnade immer offen steht. Wichtig ist, dass wir diesen Weg auch betreten. Wir müssen «hinzutreten» und den Herrn um Hilfe bitten.
Was tun die Jünger? Sie wecken den Meister mit den Worten auf: «Herr, rette uns, wir kommen um!» Besteht wirklich die Gefahr umzukommen? Unmöglich! Der Herr Jesus, dem Wind und Wellen gehorchen, ist ja mit im Schiff.
Vielleicht fragen wir: «Warum richtet sich der Sturm gegen die, die den Meister bei sich haben? Warum schläft Er?» Wäre es nicht besser, wenn wir fragen würden: «Warum sind wir so furchtsam im Sturm, wenn der Herr doch bei uns ist?»
Er steht zur rechten Zeit auf und gebietet den Naturgewalten, so dass eine grosse Stille eintritt. Haben wir das nicht schon erfahren? Diese Ruhe beim Herrn nach dem Sturm ist wie ein Stück vom Himmel, wo wir bald für immer sein werden und jede Not, jeder Sturm endgültig hinter uns liegen.
«Er verwandelt den Sturm in Stille, und es legen sich die Wellen. Und sie freuen sich, dass sie sich beruhigen, und er führt sie in den ersehnten Hafen» (Ps 107,29.30).