Dieser Name

Apostelgeschichte 4,17; Apostelgeschichte 9,21; 1. Petrus 4,16

Wenn in der Bibel vom Namen einer Person die Rede ist, umfasst er alles, was eine Person in sich selbst ist oder – bei uns Menschen – sein sollte. Er gibt Ausdruck vom Wesen und Charakter einer Person.

Nun findet man den Begriff «dieser Name» dreimal im Neuen Testament. Doch «dieser Name» unterscheidet sich von allen anderen. Er ist erhaben über alle anderen und dem Herzen des Glaubenden so kostbar wie kein zweiter. Es ist der Name des Herrn Jesus Christus. Sein Name ist ein Wohlgeruch für das Herz des Erlösten und spornt ihn an, ganz für Ihn da zu sein.

Da, wo der Ausdruck «dieser Name» vorkommt, steht er jedes Mal mit einer wichtigen Tätigkeit im Leben des Glaubenden in Verbindung. Im Folgenden wollen wir uns diese drei Stellen etwas näher anschauen und dabei jedes Mal auf das praktische Leben des Kindes Gottes Bezug nehmen.

Wenn wir nach Matthäus 18,20 in seinem Namen oder zu seinem Namen hin zusammenkommen, dann bedeutet dies, dass wir in Übereinstimmung mit allem, was Er von sich offenbart hat, zusammenkommen. Alles, was sich diesem Namen nicht geziemt, hat keinen Platz in seiner Gegenwart. Wie viele Schwierigkeiten und Fragen würden erst gar nicht aufkommen, wären wir uns dessen mehr bewusst!

a) In diesem Namen reden (Apg 4,17)

In Apostelgeschichte 4 begegnen wir den Aposteln Petrus und Johannes, wie sie das Volk lehrten und in Jesus die Auferstehung aus den Toten verkündigten (V. 2). Das rief aufseiten der Obersten, Ältesten und Schriftgelehrten Ablehnung und Hass hervor, denn die Verkündigung der Apostel war ihnen ein Dorn im Auge. Schliesslich bedrohten sie die beiden Jünger ernstlich, nicht mehr in diesem Namen (oder aufgrund dieses Namens) zu irgendeinem Menschen zu reden (V. 17).

Was taten die Apostel? Leisteten sie diesem Befehl entmutigt Folge? Ihre Antwort ist bezeichnend: «Ob es vor Gott recht ist, auf euch mehr zu hören als auf Gott, urteilt ihr; denn uns ist es unmöglich, von dem, was wir gesehen und gehört haben, nicht zu reden» (V. 19.20).

Es war der Name Jesu, der ihnen Freimütigkeit gab zu reden. Ihre Verkündigung gründete sich auf diesen Namen, auf die Offenbarung seiner Person. Sein Name war es auch, der ihnen grosse Gewissheit in ihrer Verkündigung verlieh.

Auch wir werden in dem, was wir reden und tun, nur in dem Mass Freimütigkeit und Gewissheit haben, wie wir unsere Worte und Taten auf seinen Namen gründen. Weder unsere eigenen Meinungen und Ansichten noch unsere Erfahrungen können uns eine vergleichbare Gewissheit geben. Allein das Wort Gottes, in dem Christus sich völlig offenbart hat, vermag uns grosse Gewissheit zu schenken (vgl. 1. Thes 1,5). Möge doch auch unser Reden vermehrt auf sein Wort gegründet sein!

Doch beim Lesen dieses Kapitels stellt sich uns eine weitere Frage, nämlich: Was reden wir? Reden wir nur über uns selbst, über das, was uns betrifft, oder sind wir mit Ihm beschäftigt? Täglich begegnen wir ungläubigen Menschen: Arbeitskollegen, Schulkameraden, Nachbarn usw. Was reden wir mit ihnen? Über die neusten Nachrichten, über Hobbys, gemeinsame Interessen usw? Oder reden wir zu ihnen «in diesem Namen», über die Person unseres Herrn und Heilands? Möchte es auch uns unmöglich sein, von dem, was wir erfahren und gehört haben, nicht zu reden, zu seiner Verherrlichung!

b) Diesen Namen anrufen (Apg 9,21)

Als die Menschen in Damaskus hörten, dass Saulus von Tarsus nach seiner Bekehrung in den Synagogen Jesus als den Sohn Gottes predigte, gerieten sie ausser sich und fragten: «Ist dieser nicht der, der in Jerusalem die zugrunde richtete, die diesen Namen anrufen?»

«Die diesen Namen anrufen» war das Kennzeichen derer, die an den Herrn Jesus glaubten. Tatsächlich ist der Glaubende eng mit diesem Namen verbunden und dadurch charakterisiert, dass er diesen Namen anruft. Er hat es nicht nur einmal getan, bei seiner Bekehrung, er tut es immer wieder. Dieses Anrufen seines Namens kennzeichnet sein ganzes weiteres Leben. Er ist untrennbar mit der Person des Herrn Jesus verbunden – durch eine Lebensverbindung, die durch nichts und niemand getrennt werden kann. Sollte uns dies nicht immer wieder anspornen, auch in der Praxis unser Vertrauen auf Ihn zu setzen? Welch ein grosses Vorrecht, diesen Namen anzurufen! Möchten wir vermehrt davon Gebrauch machen!

c) Gott in diesem Namen verherrlichen (1. Pet 4,16)

Nachdem Petrus im zweiten Kapitel seines ersten Briefes die heilige und die königliche Priesterschaft vorgestellt hat (V. 5.9), beschäftigt er sich in den folgenden Kapiteln ausführlich mit der letzteren. Dabei behandelt er den Dienst des königlichen Priesters in den unterschiedlichen Bereichen des Lebens.

Was ist der Unterschied zwischen der heiligen und der königlichen Priesterschaft? Jeder Glaubende ist seiner Stellung nach sowohl ein heiliger als auch ein königlicher Priester. Die Ausrichtung des Dienstes ist jedoch verschieden.

Während wir als heilige Priester in die Gegenwart Gottes treten, um Ihm geistliche Schlachtopfer darzubringen, kommen wir als königliche Priester aus seiner Gegenwart, um seine Tugenden (oder auch Vortrefflichkeiten) in dieser Welt zu verkünden, mit einem Wort, um Ihn zu verherrlichen.

Gerade das ist das kennzeichnende Merkmal jedes wahren Christen. Er ist nach Christus benannt, weil er Ihm nachfolgt und Ihn – wenn auch in Schwachheit – in dieser Welt offenbart. Mag dies auch Leiden mit sich bringen, «so schäme er sich nicht, sondern verherrliche Gott in diesem Namen» (Kap. 4,16).

Ist es nicht ein überaus grosses Vorrecht, nach Ihm benannt zu sein, den Namen seiner Verherrlichung zu tragen und Ihn in diesem Namen zu verherrlichen? Lasst uns nicht davor zurückschrecken, sondern uns vielmehr immer wieder gegenseitig ermuntern, Ihm in unserem Leben ähnlicher zu werden! Möge Gott uns Gnade dazu schenken.