Die kleinen Füchse in unserem Leben

Hohelied 2,15

«Fangt uns die Füchse, die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben; denn unsere Weinberge sind in der Blüte!» (Hld 2,15).

Man bekommt den Eindruck, dass diese Bitte im Lied der Lieder ein gemeinsamer Wunsch von Bräutigam und Braut ist. Sie bitten, die kleinen Füchse zu fangen, weil sie die Blüten der Weinberge verderben.

Das Leben junger Leute ist hoffnungsvoll wie ein Weinberg im Frühling. Wenn Blüten des Glaubens aufgegangen sind, erwarten wir Gedeihen und Frucht. Die Frucht der Weinberge stellt Freude dar, Freude im Herrn. Was kann es denn da für Probleme geben?

Einen Fuchs bekommt man kaum zu Gesicht. Man ahnt nicht, dass es viele gibt. Aber lassen wir einen vollen Kehrichtsack über Nacht draussen stehen, dann sehen wir an der entsprechenden Unordnung, dass sich viele tummeln.

Wer sind denn die kleinen Füchse, die in unserem Leben umherstreifen (Klgl 5,18), und wie fängt man sie? Wir nennen einige mit Namen. Zuerst den Namen des Fuchses und dann, wie man ihn einfängt:

Hochmut, ein Urproblem. Dadurch ist Satan als erster gefallen (1. Tim 3,6). Bei uns zeigt sich Hochmut, wenn wir meinen, besser zu sein als andere.

Demut: «So demütigt euch nun unter die mächtige Hand Gottes.» «Alle aber seid gegeneinander mit Demut fest umhüllt; denn Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade» (1. Pet 5,6.5). Der Herr Jesus selbst ist uns Beispiel und Vorbild: «Lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig» (Mt 11,29).

Gleichförmigkeit mit der Welt, oder nach der Weise der Welt zu leben, um nicht aufzufallen.

«Seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes, dass ihr prüfen mögt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist» (Röm 12,2).

Zweifel und Angst suchen wir nicht. Sie schleichen sich einfach ein und sind plötzlich da.

Auch uns gilt das Wort des Herrn: «Fürchte dich nicht; glaube nur» (Mk 5,36). Vertrauen in die Person unseres Erlösers und seine Liebe treiben die Furcht aus (1. Joh 4,18).

Sorgen und Unruhe können uns den Schlaf rauben.

Wie kehrt wieder Frieden ein? «Seid um nichts besorgt, sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden; und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und euren Sinn bewahren in Christus Jesus» (Phil 4,6.7).

Ungeduld. Wie schnell werden wir ungeduldig, wenn eine Sache nicht rund läuft!

Lasst uns Geduld haben wie ein Ackerbauer, der warten muss, bis die Früchte reif sind, und nehmen wir als Beispiel die Propheten, die in Leiden, Geduld und Ausdauer (Ausharren) geübt worden sind. Denken wir an Hiob, der bis ans Ende inniges Mitgefühl und Barmherzigkeit vom Herrn erfahren hat (Jak 5,7-11).

Unzufriedenheit und Geldliebe. Oft ist das Geld im persönlichen Leben, in der Ehe und in den Familien ein Problem. Die Ursache liegt meist nicht im Mangel an Geld, sondern in Unzufriedenheit und Undankbarkeit.

Deshalb wollen wir uns mit dem Vorhandenen begnügen (Heb 13,5). «Die Gottseligkeit mit Genügsamkeit aber ist ein grosser Gewinn» (1. Tim 6,6). «Und seid dankbar» (Kol 3,15).

Eigenliebe (Selbstsucht) oder mangelnde Liebe. Der Herr spricht von einer noch zukünftigen Zeit, in der die Liebe der Vielen erkalten wird (Mt 24,12). Wenn man das hört, läuft es einem kalt den Rücken hinunter. Leider scheint es, dass diese Kälte heute schon manches Herz beschleicht (2. Tim 3,1.2).

Was hilft denn gegen das Erkalten der Liebe? Beschäftigen wir uns viel mit der Liebe Gottes, mit seiner Liebe zu uns (1. Joh 4,10). «Seid nun Nachahmer Gottes … und wandelt in Liebe, wie auch der Christus uns geliebt und sich selbst für uns hingegeben hat … Gott zu einem duftenden Wohlgeruch» (Eph 5,1.2).