Auf dem Weg des geistlichen Niedergangs eines Christen geht es immer einen Schritt nach dem anderen. Lot, der in 2. Petrus 2,7.8 als «gerecht» bezeichnet wird, war ein Gläubiger, der sich auf der Strasse des geistlichen Niedergangs bewegte. Lasst uns an die vier Schritte denken, die uns die Geschichte Lots aufzeigt, um einen solch abwärts führenden Weg zu meiden.
Die falsche Perspektive
Den ersten Schritt in Richtung Versagen tat Lot, weil er nicht in Gemeinschaft mit Gott lebte. Darum hatte er einen falschen Blickwinkel. Er unternahm einen Schritt in die verkehrte Richtung, weil ihm die gut bewässerte Ebene des Jordan am vorteilhaftesten schien. Er liess dabei völlig ausser Acht, dass den gottlosen Städten jener Ebene das göttliche Gericht bevorstand (1. Mo 13,10).
Die Perspektive eines Gläubigen, der nicht in praktischer Gemeinschaft mit dem Herrn lebt, gleicht jener von Lot: selbstsüchtig, weltlich und kurzsichtig.
Wie bei Lot beginnt bei vielen Christen der abwärts führende Weg damit, dass sie «ihre Augen erheben» und all die Möglichkeiten und Gelegenheiten sehen, die diese Welt zu bieten hat. Dabei übersehen sie, dass die uns umgebende Welt dem Gericht Gottes entgegengeht (1. Kor 7,31; 1. Joh 2,17). Würdest du ein Haus kaufen, das unterhalb eines Damms steht, den die Regierung als höchst unsicher deklariert? Natürlich nicht.
Aber genau das tun manche Christen mit ihrem Leben, weil ihr Blickwinkel für die Zukunft weltlich ist. Sie investieren ihre Zeit und Energie in Dinge, die keinen Ewigkeitswert haben. Ein Christ mit einem falschen Blickwinkel ist tatsächlich auf dem Weg zu einem Leben des geistlichen Niedergangs.
Liebäugeln mit der Welt
Den zweiten Schritt abwärts tat Lot, als er begann, sich der Welt zu nähern. Er schlug seine Zelte nur bis nach Sodom hin auf (1. Mo 13,12). Er wohnte noch nicht in Sodom, aber er zog in jene Richtung.
Es ist ein verkehrter Schritt, eine Arbeit anzunehmen, bei der man in unmoralische Geschäftspraktiken involviert wird. Es ist ebenso verkehrt, sich mit einer «unwiderstehlichen» ungläubigen Person romantisch einzulassen. Ja, alle besonderen Aktivitäten, die uns von der Gemeinschaft mit den Gläubigen abhalten oder abziehen, sind gefährlich. Es ist dann nur noch eine Frage der Zeit, bis der Gläubige «nach Sodom zieht», wie Lot es tat.
Gefangen in der Welt
Auf den zweiten Schritt folgte logischerweise der dritte. Lot liess sich vom System «Welt» umgarnen. Er wohnte nicht nur in Sodom, er sass auch im Tor Sodoms, d.h. in der Stadtverwaltung (1. Mo 19,1). Vielleicht suchte er in dieser Position, Reformen durchzubringen. Gleichzeitig wird klar, wie sehr er in der Welt gefangen war. Es brauchte Engel und Feuer vom Himmel, um ihn gewaltsam aus der Stadt hinauszubringen (1. Mo 19,15-29).
Ein Christ, der sich von der Welt verführen und fangen lässt, ist vielleicht nicht in grobe Sünden verwickelt. Doch sein Denken wird verdreht und entstellt, weil er den Kontakt mit Gott verloren hat (1. Mo 19,8).
Alles verloren
Mit dem vierten Schritt abwärts verlor Lot alles: seinen Arbeitsplatz, sein Zuhause, seine Besitztümer, seine Frau. Er brachte wohl seine beiden Töchter aus Sodom heraus, aber er konnte Sodom nicht mehr aus den Töchtern entfernen. Als Folge ihres sündigen Verhaltens entstanden Moab und Ammon – zwei Völker, die das Volk Gottes während Jahren bedrängten und bedrückten.
Der schrittweise Niedergang Lots hatte verheerende Auswirkungen für ihn, für seine Familie und schliesslich für ganz Israel. Seine Geschichte ist eine ernste Warnung für jeden Christen. Hüte dich vor der Strasse des geistlichen Niedergangs! Vermeide schon den ersten Schritt!