Gott sieht deine Not

2. Mose 3,7-8

«Der HERR sprach: Gesehen habe ich das Elend meines Volkes, das in Ägypten ist, und sein Schreien wegen seiner Treiber habe ich gehört; denn ich kenne seine Schmerzen. Und ich bin herabgekommen, um es aus der Hand der Ägypter zu erretten» (2. Mo 3,7.8).

Als Gott aus dem brennenden Dornbusch heraus diese Worte zu Mose sprach, seufzten die Israeliten schon jahrzehntelang unter dem schweren Druck der Lastarbeiten, die sie für die Ägypter verrichten mussten. Es änderte sich einfach nichts. Sie wurden mit Härte zu ihrem Dienst gezwungen. Sicher wird mancher Israelit verzweifelt gefragt haben, ob es sich noch lohne, dem Gott ihrer Väter zu vertrauen. Er mag gedacht haben, Gott helfe ihnen nicht mehr und habe sie vergessen.

Doch der obige Vers und auch die Schlussverse von 2. Mose 2 beweisen, dass Gott sein Volk in dieser schweren Zeit niemals vergessen hatte. Von all dem bitteren Leid und der Not dieser Menschen hatte Er Kenntnis genommen. Nichts davon war Ihm entgangen. Doch Er hilft zu seiner Zeit.

Von allem Anfang an, als für Israel dieser Sklavendienst begann, beschäftigte Er sich damit, sein Volk aus der Sklaverei Ägyptens zu befreien. Dieses Vorhaben hat Er nie aufgegeben. Und so werden zu Beginn von 2. Mose 2 unsere Blicke auf die Familie hingelenkt, in die Mose geboren wurde. Von Geburt an wachte Gott über diesem Kind. Es sollte sein Knecht werden, um das Volk Israel aus Ägypten zu befreien. Doch als Mose meinte, seine Brüder würden verstehen, dass Gott ihnen durch seine Hand Rettung gebe, musste er zuerst 40 Jahre in die Schule Gottes, indem er die Herde seines Schwiegervaters hütete. Erst als diese 40 Jahre vorbei waren, kam für Gott die Zeit, in die Not seines Volkes einzugreifen und ihr ein Ende zu machen.

Der Gott, mit dem Mose es damals zu tun hatte, ist der gleiche für uns heute. Er hat sich nicht verändert. Vielleicht hast auch du eine Not, und das schon über längere Zeit. Du bringst die Sache schon lange im Gebet vor Gott und siehst keine Besserung. Du fängst an zu resignieren. Dann halte fest, dass Gott derselbe ist, d.h. der unveränderlich in sich selbst Bestehende (Ps 102,28). Er sieht auch heute alle deine Probleme. Nichts davon entgeht Ihm. Er nimmt Kenntnis davon. Niemals bis du allein mit deinen Sorgen, auch wenn es dir vielleicht so scheint. Du bist sein Kind, das Er niemals vergisst, denn dafür bist du Ihm zu wertvoll (Jes 43,4; 49,15). Er liebt dich mit ewiger Liebe (Joh 16,27). Wenn für Ihn die Zeit gekommen ist, wird Er in deine Not eingreifen.

Als Mose und Aaron nach Ägypten zurückkehrten, taten sie die Zeichen und redeten die Worte, die Gott ihnen gegeben hatte. «Das Volk glaubte; und als sie hörten, dass der HERR sich den Kindern Israel zugewandt, und dass er ihr Elend gesehen habe, da neigten sie sich und beteten an» (2. Mo 4,29-31). Sie erkannten, dass Gott sie in dieser langen Zeit niemals vergessen, sondern ihre Not gesehen hatte.

Jede Schwierigkeit wird einmal ein Ende habe, und dieses Ende wird die Verherrlichung Gottes hervorrufen. Das wird spätestens dann der Fall sein, wenn der Herr Jesus wiederkommt, um uns zu sich ins Vaterhaus zu holen. Dort werden wir ewige Freude und Glückseligkeit geniessen. Lass dich ermuntern und vertraue Gott voll und ganz. Richte deine Blicke nur auf Ihn, der über allem steht und dessen Kind du bist.

Hierzu einige Mut machenden Worte aus Psalm 62:

«Nur auf Gott vertraut still meine Seele, von ihm kommt meine Rettung.
Nur auf Gott vertraue still meine Seele, denn von ihm kommt meine Erwartung.
Nur er ist mein Fels und meine Rettung, meine hohe Festung; ich werde nicht wanken.
Auf Gott ruht mein Heil und meine Herrlichkeit; der Fels meiner Stärke, meine Zuflucht, ist in Gott»
(V. 2.6-8).