Er ist treu
«Siehe, er weidet das Kleinvieh» (1. Sam 16,11).
Als Hirte sorgt David für die Schafe seines Vaters. Er gibt ihnen genügend Nahrung und beschützt sie vor Gefahren. Diesen beiden Aufgaben kommt er treu nach, obwohl er dafür weder Anerkennung noch Ehre empfängt. Aber sie qualifizieren ihn schliesslich zum König über Israel.
In Psalm 78,70.71 beschreibt Asaph die Seite Gottes: «Er erwählte David, seinen Knecht, und nahm ihn von den Schafhürden; hinter den Säugenden weg liess er ihn kommen, um Jakob, sein Volk, zu weiden, und Israel, sein Erbteil.» So wie er sich als Hirte der Herde seines Vaters annimmt, so sorgt er später als König für das Volk Israel: «Er weidete sie nach der Lauterkeit seines Herzens, und mit der Geschicklichkeit seiner Hände leitete er sie» (Ps 78,72). Ja, Gott sieht diesen treuen Hirten bei den Schafen in der Wüste und will ihn später zum König über sein Volk machen.
Vielleicht hat der Herr dir auch einen Platz «in der Wüste» angewiesen. Dann möchte Er, dass du einfach die Aufgaben, die Er dir gibt, treu erfüllst. Wenn du dabei kaum beachtet wirst, so sieht der Herr Jesus doch, wie du deine Arbeit tust. Das Wort des Apostels Paulus an die Knechte spornt uns zu treuer Pflichterfüllung an: «Was irgend ihr tut, arbeitet von Herzen, als dem Herrn und nicht den Menschen, da ihr wisst, dass ihr vom Herrn die Vergeltung des Erbes empfangen werdet; ihr dient dem Herrn Christus» (Kol 3,23.24).
Er vertraut Gott
«Dein Knecht weidete das Kleinvieh für seinen Vater; kam nun ein Löwe oder ein Bär und trug ein Stück von der Herde fort, so lief ich ihm nach und schlug ihn und entriss es seinem Rachen; und erhob er sich gegen mich, so ergriff ich ihn beim Bart und schlug ihn und tötete ihn» (1. Sam 17,34.35).
Obwohl David in der Wüste viele eintönige Stunden verbringt, gibt es auch herausfordernde Momente. Er muss seine Herde gegen Löwen und Bären verteidigen. Er entreisst diesen Räubern die Beute und tötet sie schliesslich.
Warum kann er diese «Heldentat» vollbringen? Weil er Gott vertraut! In Psalm 18,30 sagt er: «Mit dir werde ich gegen eine Schar anrennen, und mit meinem Gott werde ich eine Mauer überspringen.» Schon als junger Mann wagt er es, gegen wilde Tiere zu kämpfen, weil er sich ganz auf seinen Gott stützt. Nicht seine Kraft oder seine Taktik sind ausschlaggebend, sondern das Bewusstsein, dass er den Kampf mit seinem Gott führt.
Auch im täglichen Leben jedes jungen Christen ist Gottvertrauen gefragt. In der Schule, beim Studium, bei der Arbeit oder in der Freizeit erleben wir die Angriffe des Teufels:
- Vielleicht versucht er dir im Studium mit wissenschaftlichen Abhandlungen das Glaubensfundament unter den Füssen wegzuziehen, indem er biblische Aussagen lächerlich macht. Dann bete zum Herrn und lies viel in der Bibel. Vertraue einfach seinem Wort. Es ist absolut wahr und bleibt ewig bestehen! So kannst du diesen Angriff abwehren.
- Vielleicht bekommst du eine Einladung für eine Aktivität, an der du als Christ nicht teilnehmen sollst. Doch dir fehlt der Mut, «Nein» zu sagen. Mit deinem Gott geht es. Vertraue Ihm! Er gibt dir die Kraft, die Einladung abzulehnen und die Verachtung zu ertragen.
- Vielleicht erlebst du etwas sehr Schweres. Da greift der Feind dich an, indem er die Liebe Gottes zu dir infrage stellt. Dann vertraue in der Schwierigkeit deinem Gott. Glaub, dass Er dich trotzdem liebt. Er hat ja seinen Sohn für dich in den Tod gegeben. Diesen Liebesbeweis kann dir niemand nehmen!
Solche Kämpfe, die unseren Glauben festigen, fechten wir meist im Verborgenen und im Vertrauen auf Gott aus. Doch Er will uns den Sieg schenken.
Später kommt David ins Heerlager Israels und hört, wie Goliath die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt. Da will er gegen den Riesen kämpfen. Woher besitzt er den Mut dazu? Er sagt zu Goliath: «Du kommst zu mir mit Schwert und mit Speer und mit Wurfspiess; ich aber komme zu dir im Namen des HERRN der Heerscharen» (1. Sam 17,45). Weil David mit seinem Gott in der Wüste Erfahrungen gemacht hat, ist er im Kampf gegen Goliath voller Zuversicht. Mit seinem Gott will er diesen Feind schlagen. Zu diesem Gottvertrauen bekennt sich der HERR, indem Er David den Sieg über Goliath schenkt.
Auch heute gilt es, im Volk Gottes den guten Kampf des Glaubens zu kämpfen. Wie gut, wenn unser Gottvertrauen im Verborgenen gewachsen ist! Dann kann Gott uns zum Nutzen für sein Volk gebrauchen.