Nichts und doch alles!

O Liebe, die kein Mensch ermisst!
Ich darf dich, Jesus, Retter nennen,
und niemand kann von dir mich trennen,
weil ewig dein Erbarmen ist!
Ich Erdenwurm, ich Staubkörnlein
darf mich an solcher Liebe laben –
Wie unbegreiflich: nichts zu sein
und alles doch in dir zu haben!

Du kamst zu mir, du neigtest dich
herab voll Gnade, voll Erbarmen,
kamst mir mit ausgestreckten Armen
entgegen und erhobest mich,
dass ich in dir vor Gott mög sein. –
Du selbst bist mehr als alle Gaben;
ich brauchte nichts vor dir zu sein
und darf nun alles in dir haben!

Du hast nur Gutes mir ersehn,
weisst mit der ewgen Liebe Händen
so reiche Segensfüll zu spenden,
gibst über Bitten und Verstehn.
Drum lehre mich, demütig, klein,
mit Dank empfangen deine Gaben,
denn: selig, nichts vor dir zu sein
und alles doch in dir zu haben!