Der Pfad der Demut

1. Petrus 5,5

«Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade» (1. Pet 5,5).

Welch ein Unterschied zwischen diesen beiden Zuständen! Gott muss dem Hochmütigen widerstehen. Aber wenn der Mensch seinen wahren Platz einnimmt, so findet Gott nichts, dem Er widerstehen müsste; jedes Hindernis für seine Gnadenerweise ist beseitigt, und der volle Strom seiner Güte kann sich in das demütige Herz ergiessen. Es mag grosse Schwachheit und Armut, nichts Anziehendes vorhanden sein; aber Gott kann bei einem solchen Herzen wohnen, und das ist genug.

Dass wir bestimmt wissen können, auf welchem Pfad Gott mit uns sein kann, ist etwas Grosses. Sicher kann Er nicht mit Stolz, Anmassung, Eigendünkel und Wichtigtuerei Hand in Hand gehen. Wenn wir diese Dinge bei einem Menschen finden, so können wir sicher sein, dass Gott nicht bei ihm wohnt. Ein solcher Mensch mag errettet sein, aber er geniesst nicht das kostbare Vorrecht, Gott bei sich wohnen zu haben, und das allein ist es doch, was unseren Pfad gesegnet und sicher macht. Möchten wir dieses Glück aus Erfahrung kennen in dieser Zeit menschlicher Anmassung!

«Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der in Ewigkeit wohnt und dessen Name der Heilige ist: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei dem, der zerschlagenen und gebeugten Geistes ist, um zu beleben den Geist der Gebeugten und zu beleben das Herz der Zerschlagenen» (Jesaja 57,15).

«Lernt von mir», sagt unser Herr, «denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig» (Mt 11,29).