Glaube nur

Glaube an den Herrn Jesus

Für den Synagogenvorsteher Jairus war soeben eine Welt zusammengebrochen. Gerade hatte man ihm kurz und bündig mitgeteilt, dass seine einzige, 12 Jahre alte Tochter gestorben sei.

Aber er war doch – im Unterschied zur Einstellung seiner Zeitgenossen – rechtzeitig zum Herrn Jesus gegangen, um Ihn um Hilfe zu bitten? Wenn in dieser Situation noch jemand helfen konnte, dann war es der von den Führern des Volkes verachtete Mann aus Nazareth. «Komm doch … damit sie gerettet werde und lebe» (Mk 5,23) – so hatte er zu den Füssen des Herrn Jesus liegend gebeten. Zu seiner grossen Erleichterung hatte Dieser sofort eingewilligt und war jetzt mit ihm unterwegs zu seinem Haus. Sein Glaube an den Herrn Jesus und an seine Hilfe war bestätigt worden. Alles schien auf dem besten Weg wieder gut zu werden.

Glaubensprüfung

Doch dann kam die harte und unbarmherzige Wahrheit: zu spät! «Deine Tochter ist gestorben; was bemühst du den Lehrer noch?» (Mk 5,35). Aus und vorbei! Waren alle Anstrengungen und Bemühungen, war aller Glaube an den «Lehrer» vergeblich? Es schien so. Er hatte wohl Kranke und Schwache geheilt – davon war Jairus soeben noch Zeuge geworden –, aber jetzt, da der Tod eingetreten war, schien es keine Hoffnung mehr zu geben.

Glaubensstärkung

Der Heiland hörte die an Jairus gerichteten Worte, und Er reagierte sofort. «Als aber Jesus das Wort hörte, das geredet wurde, spricht er zu dem Synagogenvorsteher: Fürchte dich nicht; glaube nur» (Mk 5,36). Gerade in der Situation, in der Jairus nichts mehr erwartete, hörte er die Mut machenden Worte: Glaube nur. Es ist, als ob der Herr Jesus sagen wollte: Jairus, auch wenn dir jetzt der Boden unter den Füssen schwindet, tu jetzt nichts anderes als glauben. Halte fest im Glauben, werde jetzt nicht wankend, glaube weiter. Ich will und kann auch in dieser hoffnungslos scheinenden Situation helfen. Vertraue mir weiter, bleibe standhaft im Glauben. Du hast ja Glauben bewiesen, als du zu mir gekommen bist. Lass dir jetzt – trotz der eingetretenen Situation – diesen Glauben, dieses Vertrauen, dass ich helfen kann, nicht nehmen.

Geht es uns nicht oft wie Jairus. Da haben wir dem Herrn Jesus rechtzeitig unsere Not gebracht, doch die Antwort kommt – unserer Meinung nach – zu spät. Dann möchte der Herr Jesus uns heute Mut machen. Seine Worte gelten auch uns: Glaube nur. Bleibe fest dabei, dass ich helfen kann. Vielleicht haben wir gesundheitliche Sorgen, unlösbare familiäre Probleme, existenzielle Not um unseren Arbeitsplatz oder es quält uns eine andere ausweglose Situation. Der Herr Jesus sagt es heute noch einmal zu dir und zu mir: Glaube nur.

Im Unterschied zu Jairus setzen wir unser Vertrauen auf einen Herrn, der für uns den grössten Liebesbeweis gegeben hat: Er starb für uns auf Golgatha! Und weiter können wir an ungezählten Stellen in der Bibel nachlesen, in wie vielen ausweglosen Lagen Gott geholfen hat. Haben wir nicht viel mehr Grund, unserem Herrn zu vertrauen und am Glauben festzuhalten? Ja, sicher – in jeder Beziehung!

Und noch etwas. Am Glauben festzuhalten ist eine Ehre für die Person, in die wir unser ganzes Vertrauen setzen.

Nachahmenswerter Glaube

Als bei Abraham jede Hoffnung, auf natürliche Weise, d.h. den biologischen Gesetzen folgend, Nachwuchs zu bekommen, endgültig dahin war,

  • glaubte er gegen Hoffnung auf Hoffnung,
  • wurde er nicht schwach im Glauben,
  • blickte er nicht auf seine Unfähigkeit, d.h. auf seinen uralt gewordenen Körper,
  • zweifelte er nicht an der Verheissung Gottes, sondern
  • wurde gestärkt im Glauben,
  • gab Gott die Ehre und
  • war der vollen Gewissheit, dass Er, was Er verheissen hatte, auch zu tun vermochte (Röm 4,18-21).

So möchte der Herr Jesus uns durch sein Wort Mut machen, unser ganzes Vertrauen fortgesetzt auf Ihn zu setzen – zu seiner Ehre und zu unserem Nutzen.