Die Segnungen des Christen sind geistlicher Art. Sie umfassen alle Freuden, die mit dem Himmel in Verbindung stehen, z.B. unsere Gotteskindschaft, die Liebe des himmlischen Vaters, die Liebe und Zuneigung unseres Herrn, die Herrlichkeit, Schönheit und Grösse unseres Erlösers und sein vollbrachtes Werk usw.
Satan, der uns den Platz im Himmel nicht mehr nehmen kann, will uns den Genuss an den Segnungen, die mit dem Herrn Jesus verbunden sind, rauben. In Epheser 6 wird uns anhand der Ausrüstung eines Soldaten im Altertum gezeigt, wie wir diese Angriffe siegreich abwehren können.
Der Gürtel
Der erste Teil unserer Waffenrüstung ist der Gürtel der Wahrheit. Damit müssen wir die Lenden unserer Gesinnung umgürten. Wie wichtig ist es, dass unsere Gedanken und Empfindungen von der Wahrheit geprägt sind. Wenn ich einem anderen etwas sagen will, muss ich glaubwürdig sein. Unser bestes Vorbild ist der Herr Jesus. Er konnte sagen: «Ich bin die Wahrheit.»
Der Brustharnisch
Dann wird der Brustharnisch der Gerechtigkeit genannt. Praktische Gerechtigkeit in den Umständen des Lebens: Das wird von uns allen gefordert. Mein Gewissen darf durch nichts belastet sein, wenn ich im geistlichen Kampf siegen will.
Die Schuhe
Der dritte Teil besteht aus der Beschuhung mit der Bereitschaft des Evangeliums des Friedens. Hier geht es um den Kontakt zu den Mitmenschen in der Welt. Er soll von Frieden geprägt sein. Wenn mein Inneres von Wahrheit geformt ist, wenn praktische Gerechtigkeit mein Leben kennzeichnet, dann bin ich im rechten Zustand, die frohe Botschaft an andere weiterzugeben.
Der Schild
Der Schild des Glaubens spricht vom praktischen Vertrauen auf Gott. Der Feind hat sich zu allen Zeiten bemüht, dieses Vertrauen zu erschüttern.
Im Garten Eden fragte er Eva: «Hat Gott wirklich gesagt?» Weil Eva diesen Schild nicht trug, glaubte sie der Schlange und stürzte sich und ihren Mann ins Unglück.
Was muss der arme Hiob empfunden haben, als seine Frau ihm in den Prüfungen riet: «Sage dich los von Gott und stirb!» Hiob trug diesen Schild. Er antwortete seiner Frau: «Wir sollten das Gute von Gott annehmen, und das Böse sollten wir nicht auch annehmen?»
Möchten wir nie vergessen, was Gott einst zu Abraham sagte: «Fürchte dich nicht, Abram, ich bin dir ein Schild, dein sehr grosser Lohn.» Der Schild des Glaubens zeigt uns, was Gott für uns ist. «Du aber, HERR, bist ein Schild um mich her» (Ps 3,4).
Der Helm
Der Helm des Heils stellt uns mehr das vor, was Gott für uns getan hat. Wir sind für Zeit und Ewigkeit gerettet, wir sind «begnadigt in dem Geliebten». Gott hat uns «mitauferweckt und mitsitzen lassen in den himmlischen Örtern in Christus Jesus». Das Bewusstsein eines solchen Heils gibt uns Kraft und Freimütigkeit.
Der Apostel Paulus sagte nach zweijähriger Gefangenschaft zu König Agrippa: «Ich möchte wohl zu Gott beten, dass über kurz oder lang nicht allein du, sondern auch alle, die mich heute hören, solche würden, wie auch ich bin, ausgenommen diese Fesseln» (Apg 26,29). Er trug den Helm des Heils. So hatten die widrigen Lebensumstände seine Freude am Heil und sein Ruhen auf dem vollbrachten Erlösungswerk nicht erschüttern können.
Das Schwert
Bis dahin hat der Apostel in Epheser 6 die Voraussetzungen genannt, um im Verteidigungskampf gegen die Listen Satans erfolgreich bestehen zu können. Nun nennt er die grundlegenden Kraftquellen für uns Christen. Diese Reihenfolge müssen wir unbedingt beachten, denn es gibt in diesem Kampf wie bei jeder Kriegsführung eine Strategie, zwar keine menschliche, aber eine göttliche.
Das Schwert des Geistes ist die einzige Waffe, die hier genannt wird. In Hebräer 4,12 wird davon gesagt: «Das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert.» Es richtet seine Schärfe sowohl gegen mich als auch gegen den Angreifer.
Wenn wir dieses Schwert richtig benutzen wollen, müssen wir den Inhalt unserer Bibel kennen, sowohl vom Text her als auch in seiner Bedeutung, in seiner Anwendung und in seinem Zusammenhang. Um diese Erkenntnis zu erwerben, können uns Bibelauslegungen von treuen Männern Gottes eine grosse Hilfe sein. Als der Teufel den Herrn Jesus in der Wüste versuchte, antwortete Er immer mit dem geschriebenen Wort Gottes.
Das Gebet
Zum Wort Gottes gehört immer auch das Gebet. In Epheser l und 3 steht jeweils im ersten Teil des Kapitels die Belehrung und im zweiten das Gebet. Es ist für jeden von uns wichtig, das Lesen, Erforschen und Anwenden des Wortes Gottes mit einem ernsten Gebetsleben zu verbinden. Das Gebet kann mit dem Atmen der Seele verglichen werden. So wie der Körper die Luft zum Leben braucht, benötigt die Seele das Gebet.
Der Herr Jesus schenke uns allen Gnade, dass wir, geschützt durch diese Waffenrüstung, unsere geistlichen Segnungen praktisch geniessen können.