Das griechische Wort, das mit ermatten oder müde, mutlos werden übersetzt wird (en-kakeo), kommt im Neuen Testament sechsmal vor. Der Geist Gottes will uns dabei zeigen, wo wir geneigt sind, aufzugeben, und uns ermuntern, den Mut nicht zu verlieren.
Im Gebet
«Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis dafür, dass sie allezeit beten und nicht ermatten sollten» (Lk 18,1).
Das Böse um uns her ist stark, der Kampf heftig, die Resultate nicht sehr verheissungsvoll, und wir selbst sind so schwach und gering, dass wir beim Beten geneigt sind zu denken: Es hat keinen Zweck mehr; es ist hoffnungslos; ich gebe auf! Nein, antwortet der Herr, gib nicht auf! Lass dich nicht entmutigen! Sei kein Feigling!
Wir stehen doch auf der Seite des Siegers. Der Herr ist immer noch auf seinem Thron. Psalm 93 sagt: «Dein Thron steht fest von alters her, von Ewigkeit her bist du … Der HERR in der Höhe ist gewaltiger als die Stimme grosser Wasser, als die gewaltigen Wogen des Meeres.» Deshalb: Bete weiter! Bete unablässig!
In der Krankheit und im Alter
«Darum, da wir diesen Dienst haben, wie wir begnadigt worden sind, ermatten wir nicht … Deshalb ermatten wir nicht, sondern wenn auch unser äusserer Mensch verfällt, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert» (2. Kor 4,1.16).
Auch wenn hier auf der Erde Trübsale, Krankheiten und Sorgen kommen und unser äusserer Mensch verfällt oder aufgerieben wird, ist dies kein Grund, den Mut zu verlieren. Was uns nach dem «schnell vorübergehenden Leichten unserer Trübsal» erwartet, ist ein «jedes Mass hinausgehendes, ewiges Gewicht von Herrlichkeit». Deshalb: Sei guten Mutes!
Im Gutestun
«Lasst uns aber im Gutestun nicht müde (oder mutlos) werden, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten» (Gal 6,9).
Es braucht nicht viel, bis wir im Gutestun müde werden. Wir haben z.B. jemandem materiell geholfen, und nachher stellte es sich heraus, dass er es gar nicht dringend nötig hatte. Vielleicht sind wir auch von solchen, denen wir in geistlicher Hinsicht helfen wollten, enttäuscht worden. Nun haben wir uns vorgenommen, in Zukunft viel zurückhaltender zu sein. Damit stehen wir aber in Gefahr, das nächste Mal jemanden abzuweisen, der wirklich in Not ist. Lassen wir uns nicht entmutigen!
Der Teufel freut sich, wenn wir im Dienst für den Herrn nicht durchhalten, doch der Meister verheisst uns eine Ernte, wenn wir nicht aufgeben.
In Trübsalen
«Deshalb bitte ich, nicht mutlos zu werden durch meine Drangsale für euch, die eure Ehre sind» (Eph 3,13).
In seinen Drangsalen für die Epheser «verzweifelte Paulus am Leben», aber er gab nicht auf (Apg 19,23 ff.; 2. Kor 1,8). Wenn also Drangsale kommen, ist dies kein Grund, aufzugeben. «Wir rühmen uns auch der Trübsale, da wir wissen, dass die Trübsal Ausharren bewirkt» (Röm 5,3).
In unseren täglichen Aufgaben
«Wir hören, dass einige unter euch unordentlich wandeln, indem sie nichts arbeiten … Ihr aber, Brüder, ermattet nicht im Gutestun (oder das Rechte tun)» (2. Thes 3,11-13).
Dieser Vers bedeutet, dass die ständige Mühe der täglichen Arbeit im Büro, in der Werkstatt, in der Küche, auf dem Feld, in der Schule oder wo es sonst sein mag, uns nicht entmutigen soll. Lasst uns unser Tagewerk für den Herrn und nicht für die Menschen tun. Es ist das Gebot unseres Herrn, in der Stille zu arbeiten und so für unseren Unterhalt zu sorgen. Dabei mag es viel Böses um uns her geben. Es kann am Arbeitsplatz sehr schwer werden. Dennoch: Lasst uns den Mut nicht verlieren und dem Bösen nicht nachgeben!