Himmlische Dinge im Lukas-Evangelium

Welch ein herrliches Evangelium stellt uns der Evangelist Lukas vor! Er beschreibt auf eindrückliche Weise, wie die Gnade Gottes in der Person des Herrn Jesus, des Menschen vom Himmel, heilbringend für alle Menschen erschienen ist (Lk 1,68.78; 1. Kor 15,48; Tit 2,11).

Diese Gnade offenbart sich da, wo kein Beweggrund zur Gnadenerweisung vorhanden ist, indem sie Niedrige erhöht, Hungrige mit Gütern füllt und von Räubern geschlagene Wunden mit Öl und Wein heilt (Lk 1,52.53; 10,34).

Eine einfache Maria durfte die Mutter unseres Herrn werden. Hirten auf dem Feld sahen himmlische Heerscharen. Eine Witwe vernahm die tröstlichen Worte des Herrn: «Weine nicht!» (Lk 1,48; 2,13.14; 7,13). Auch Kranke, Lahme, Blinde, Zöllner und Sünder wurden Gegenstände der Gnade und Barmherzigkeit eines Heiland-Gottes.

Gottes Freude erschöpft sich aber nicht darin, dass Er Sünder begnadigt, Er freut sich auch, die Seinen reich zu beschenken. Er öffnet seinen ganzen Himmel, um uns daran teilhaben zu lassen.

In Kapitel 9 durften Petrus, Johannes und Jakobus Augenzeugen der herrlichen Grösse ihres Herrn sein. Als die Siebzig zurückkehrten, hörten sie die Worte ihres Meisters: «Freut euch vielmehr, dass eure Namen in den Himmeln angeschrieben sind» (Lk 10,20).

Weiter finden wir in Kapitel 10 den Mann, der unter die Räuber gefallen, aber vom barmherzigen Samariter sorgsam behandelt worden war, in der Herberge. Sie ist ein Bild der Versammlung. Dort ist er der guten Sorge des Wirtes (= Heiliger Geist) überlassen, aber mit der Gewissheit, dass sein Retter und Helfer zurückkommen wird.

Schliesslich nennt der Herr seine Jünger «meine Freunde» und ermuntert sie, nicht für sich selbst Schätze zu sammeln, noch sich über Kleidung und Nahrung zu sorgen, sondern nach dem Reich Gottes zu trachten (Lk 12,4.21-31).

Auch uns, die wir Jesu Jünger sind und den Fussstapfen unseres himmlischen Vorbildes folgen, hat es dem Vater wohlgefallen das Reich zu geben. Nicht erst in der Zukunft, wenn wir mit dem Herrn Jesus regieren werden, sondern schon heute dürfen wir uns mit Ihm, dem Sohn der Liebe des Vaters, beschäftigen.

Wenn wir auf Ihn blicken, wird unser Schatz im Himmel, der Herr Jesus selbst, immer grösser, und unsere Sorgen, die mit dieser Erde verbunden sind, immer kleiner. Unser Herz und unsere Gedanken werden dann bei Ihm im Himmel sein, und wir werden Menschen gleichen, die auf ihren Herrn warten (Lk 12,33.34.36).

Und wie sieht die Zukunft aus? Der Herr Jesus selbst wird sich umgürten und seine Knechte, die wachsam und treu waren, sich zu Tische legen lassen und wird hinzutreten und sie bedienen (Lk 12,37). Als der wahre Knecht, der aus Liebe freiwillig für immer Knecht sein will (2. Mo 21,2-6), wird Er in alle Ewigkeit ihre Herzen mit der himmlischen Speise füllen, die einzig und allein Er selbst ist. Wohl jeder von uns möchte zu diesen glückseligen Knechten gehören. Mögen diese Worte des Herrn uns zu vermehrter Treue und steter Erwartung seines Kommens anspornen, damit sein Wort auch auf uns zutrifft: «Glückselig jene Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend finden wird!»