Es gibt drei Stellen in der Schrift, in denen wir etwas über diesen interessanten Mann – Nikodemus – erfahren (Joh 3,1-21; 7,50-52; 19,39-42). Ich glaube, dass wir in diesen drei Begebenheiten eine Illustration davon haben, wo sich jeder Mensch geistlicherweise aufhält. Im Blick auf Nikodemus können wir Kapitel 3 als Mitternacht bezeichnen. Im siebten Kapitel haben wir die Dämmerung und in Kapitel 19 das Tageslicht.
Mitternacht
Um Mitternacht herrscht gewöhnlich tiefe Dunkelheit. Das ist die Situation, in der sich jeder Mensch befindet, der noch keine entscheidende Begegnung mit dem Herrn Jesus gehabt hat. Der Unbekehrte bleibt in dieser mitternächtlichen Dunkelheit, bis er Ihm begegnet. Dann, wenn er zum Herrn Jesus kommt, umgibt ihn eine vollkommene Lichtflut. Licht kommt immer von Gott, nie vom Menschen. Gott ist Licht.
Dämmerung
Aber was ist mit der Dämmerung, mit dem Zwielicht? In Johannes 7 finden wir, dass Nikodemus so nebenbei schüchtern ein Wort für den Herrn Jesus einlegt. Ich kenne viele Leute, die ihm gleichen. Sie legen ein kurzes Wort der Entschuldigung für Jesus ein, aber sie wollen sich nicht öffentlich zu Ihm bekennen. Nikodemus sagte: «Richtet Ihn nicht, bevor ihr Ihn angehört habt! Behandelt Ihn nicht zu streng!» Die Pharisäer fragten zurück: «Gehörst du zu seinen Anhängern? Stehst du auf seiner Seite?» Nun, das wollte er nicht direkt sagen.
Tageslicht
Dann kam der Augenblick, da er den Sohn des Menschen am Kreuz hängen sah, gekrönt mit einer Dornenkrone, und die ganze Welt war gegen Ihn. Nun trat er unerschrocken hervor und bekannte: «Ich stehe jetzt auf seiner Seite. Es kümmert mich nicht, was die Welt darüber denkt und was sie dazu sagt oder was sie tut. Ich gehöre zu Ihm.» Nun war es taghell in seiner Seele.