«Die Tür dreht sich in ihrer Angel: so der Faule auf seinem Bett» (Spr 26,14). Der Faule meidet den Kampf. Er hat Angst, ein Zeugnis für den Herrn abzulegen. Er macht keinerlei geistliche Fortschritte. Wer in geistlicher Hinsicht träge daliegt, nimmt nicht die Haltung eines treuen Gläubigen ein.
Der Gläubige steht aufrecht, aber nicht in seiner eigenen Kraft, sondern durch den Glauben. «Ihr steht durch den Glauben», schreibt der Apostel Paulus an die Korinther (2. Kor 1,24). Nun müssen wir uns aber hüten, uns darauf etwas einzubilden: «Du aber stehst durch den Glauben. Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich» (Röm 11,20).
Also nicht indem wir uns auf unsere eigenen Kräfte stützen, werden wir einen Fall vermeiden können, sondern: «Der Knecht wird aufrecht gehalten werden, denn der Herr vermag ihn aufrecht zu halten» (Röm 14,4).
Die Geschichte von der Verleugnung des Herrn durch Petrus erinnert uns daran, wohin das Selbstvertrauen führen kann: «Wer zu stehen meint, sehe zu, dass er nicht falle» (1. Kor 10,12).
Die aufrechte Haltung des Gläubigen setzt sich also aus drei Teilen zusammen:
- Er steht aufrecht durch den Glauben.
- Er wird durch den Herrn selbst aufrecht gehalten.
- Er bleibt aufrecht stehen, wenn er nicht überheblich wird, sondern sich vor einem Fall, der so leicht aus Mangel an Wachsamkeit eintreten kann, fürchtet.
Möge der Herr in seiner Gnade in unseren Herzen sowohl das Gefühl für unsere Schwachheit als auch das Empfinden für seine Macht bewirken. Und mögen wir uns in aller Demut bewusst bleiben, dass wir in uns selbst keine Fähigkeit haben, aufrecht zu bleiben, und uns deshalb vor einem Straucheln oder Abgleiten fürchten. Eine solche Gesinnung wird uns bewahren. «Deswegen sollen wir umso mehr auf das achten, was wir gehört haben, damit wir nicht etwa abgleiten» (Heb 2,1).