Die Geschichte des Volkes Israel kann auf zweierlei Weise betrachtet werden: erstens von einem nationalen und zweitens von einem mehr persönlichen Standpunkt aus. In beiden Fällen hat sie eine vorbildliche Bedeutung für uns.
Vom ersten Standpunkt aus sehen wir Israel als ein in seiner nationalen Einheit erlöstes Volk. Als solches betreten die Israeliten das Land, das Gott für sie erwählt hat. Ausgenommen sind die zweieinhalb Stämme, die auf der Ostseite des Jordan blieben. Sie wurden zu einem Abbild von irdisch gesinnten Gläubigen, die den Genuss des geistlichen Segens verpassen, den Gott ihnen zugedacht hat. Unter diesem Gesichtspunkt lassen wir die Tatsache ausser Acht, dass die einzelnen Personen, die wirklich ins Land Kanaan kamen, nicht die gleichen waren, die aus Ägypten ausgezogen waren, abgesehen von zwei Ausnahmen.
Vom zweiten Standpunkt aus befassen wir uns mit dem eigentlichen inneren Zustand des Volkes und einzelner Israeliten. Nur zwei von denen, die Ägypten verliessen, betraten aufgrund ihres persönlichen Glaubens den Boden Kanaans: Kaleb und Josua. Diesen zweiten Gesichtspunkt haben wir z.B. im Hebräer 3 und 4 und in 1. Korinther 10,1-13.