Viele Stellen des Alten Testaments zeigen uns Gott als Hirten. Auch der Herr Jesus sagt von sich: «Ich bin der gute Hirte.» Wir, die Seinen, sind seine Schafe. Durch diesen Vergleich lernen wir wunderbare Wesenszüge unseres Gottes kennen.
Nehmen wir nur einen Vers aus Hesekiel 34: «Ich will meine Schafe weiden, und ich will sie lagern, spricht der Herr, HERR» (Hes 34,15).
Zunächst ist Er für die Nahrung besorgt. «Ich will sie weiden.» Das umfasst das Hinführen zu einem Weideplatz und das Sichern dieses Ortes, damit die Schafe ungestört fressen können. In dieser Weise kümmert der Herr sich um unser geistliches Leben. Er schenkt uns die Zusammenkünfte, wo das Wort verkündigt wird, und Er gibt uns die persönlichen stillen Stunden, um Nahrung aus seinem Wort zu empfangen. Er sorgt aber auch dafür, dass wir ungestört sein Wort aufnehmen können. Er öffnet unser Herz und unser Verständnis dafür (Lk 24,32.45). So viel Mühe gibt sich unser Hirte um uns!
«Ich will sie lagern.» Man würde meinen, ein Schaf wisse, wann es müde sei und lagere sich von selbst. Ist das bei uns wirklich der Fall? Wie oft lässt uns die Hektik unseres Lebens kaum zur Ruhe kommen! Vielleicht sind wir schon so weit, dass wir es als Zeitverschwendung betrachten, wenn wir einmal nichts auf dem Programm haben. Aber der Herr sagt: Ich will dafür sorgen, dass meine Schafe auch lagern. Seine Jünger forderte Er auf: «Kommt ihr selbst her an einen öden Ort für euch allein und ruht ein wenig aus» (Mk 6,31). Und der Martha musste Er den leisen Vorwurf machen: «Du bist besorgt und beunruhigt um viele Dinge; eins aber ist nötig» (Lk 10,41.42). Er will, dass wir Zeit haben, um uns bei Ihm zu lagern, in seiner Gemeinschaft zu ruhen und da neue Kraft zu schöpfen.